Melodien sind ein tragendes Element in "Ritual 6". So wundert es auch nicht, dass fast das ganze Album nur aus solchen besteht. Die Gitarren greifen querbeet durch die Tonleitern und die entstehenden Melodien bedienen sich einer mehr oder weniger dezenten Keyboard-Untermalung. Oft werden auch die zweistimmigen Gitarrenharmonien auf diese Weise verstärkt. Im eröffnenden Intro "Thukutela" geht es in der Hinsicht fast schon rabiat zur Sache, da die kurzatmigen Schrammelriffs monoton auf den Opener "Carpe Diem" hinarbeiten. Dessen Anfang hätte auch gut und gerne auf dem Album einer modernen Death Metal Band stehen können, bis es im Hauptteil dann wieder in Richtung Heavy Metal geht und die gedrückten, rohen Vocals zum Einsatz kommen. Geschwindigkeitstechnisch beschaulich geht es dann auch weiterhin zur Sache, besonders beim Drumming hält man sich mit gewagten Rhythmen vornehm zurück.
Was mir persönlich jedoch sehr an "Ritual 6" fehlt, ist die nötige Aggression. Denn bei solchen Friede-Freude-Eierkuchen Melodien wie beispielsweise in "B.D.F.P." ist meine Schmerzgrenze schon weit überschritten. Grundsätzlich kann es nie falsch sein, melodische Inhalte zu verarbeiten. Aber das hier schlägt manchmal wirklich über die Stränge und gleitet schon ins Märchenhafte ab. Hört sich vielleicht nicht unbedingt positiv an, doch obwohl ich mit Sicherheit nicht der richtige Rezensent hierfür bin, kann ich mich oftmals dennoch mit "Ritual 6" anfreunden. Ein Song vom Schlage "10x Over" weiss zu gefallen, selbst wenn man es meiner Meinung nach auch hier teilweise etwas zu bunt treibt.
Also am besten einfach einmal selbst antesten. "Ritual 6" ist zwar nicht schlecht, wird mir aber trotzdem nie wieder die Gehörgänge verschleimen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Armageddon Music |
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Veröffentlichung |
1/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |