Und so breitet sich schon ungestüm während den beginnenden Klängen des Intros ein Gefühl der Enttäuschung aus, bei welchem man sich resultierend fragt, ob die aus Italien stammenden Chaosphere führwahr beabsichtigen, die Welt zu verändern oder jene offensichtlich eher zerstören wollen. Originalität scheinen sie jedenfalls nicht gerade mit Löffeln gefressen zu haben, denn fortan plätschert das gesichtslose, unspektakulär aus den Boxen gekrochene Album spurlos wie auch belanglos an einem vorbei. Wenngleich die Band um Frontfrau Alessia Agnoletto um Abwechslung bemüht ist, stellt sich alsbald zweifellos dar, dass einige der Musiker selbst über die notwendigsten handwerklichen Fähigkeiten nicht verfügen, weshalb die viel zu substanzlosen, als auch eintönig und verstörend ziellos umherschwirrend ausgefallenen Songs sondergleichen nada an Energie versprühen. Dem gesellt sich obendrein noch eine alles andere als emotional-motivierte Sängerin hinzu, deren klare Stimmlage zwischenzeitlich dermassen schief ertönt, dass einem wirklich Angst und Bange wird und sogar das letzte bisschen Spass rasend schnell vergeht. Chaosphere vermengen irgendwie alles, was es so in Sachen "düster" und "traurig" gibt, wie ein aus den Resten der klischeeüberladenen Gothic Metal-Grossküche gekochtes Mahl, bei welchem jegliche Gewürze, sprich der Hauch von Einzigartigkeit und vor allen Dingen Besonderheit abhanden gekommen sind.
Sämtliches Herzblut scheint des Weiteren auf dem Cover-Artwork in vollen Zügen unlängst vergossen worden zu sein, denn dermaßen leidenschaftslos, kitschig, pathetisch, phantasielos und überzogen kann einfach keine Formation, die es ernst meint klingen. Sowohl lyrische Wegweiser, eine Überstrapazierung der Vorstellungskraft, Charisma, Inspiration noch einen roten Faden sucht der Lauschende hier absolut vergeblich, womit sich "Hypnophobia" als ein Psychotrip der Extraklasse und eine immens schwere Kost für das Nervenkostüm erweist. Neben diesen und diversen anderen Schnitzern, gesellen sich darüber hinaus allzu oft gehörte Riffmuster, ein dünner Gitarrensound und mit Leichtigkeit vorhersehbare Kompositionsaufbauten hinzu, welche ob ihrer Einfachheit in dessen umhin nicht einmal Ohrwurmcharakter besitzen, geschweige denn überhaupt einen Funken versprühen. Einzig und allein beeindruckend sind hingegen die Gröl- und Scream-Anteile Alessias, die jenen einer Arch Enemy-Angela in nichts nachstehen. Dennoch artet das Debütwerk der Südländer bei mir in etwaigen, unendlichen Gesichtskrämpfen aus, welche bis zum Ende hin eine erschreckende Steigerung erfahren.
Manchmal ist es wohl doch besser, sich von seinen Illusionen zu trennen, denn so viele Veröffentlichungen, wie dieses Genre derzeitig hervorbringt, braucht man nun wirklich nicht bei dieser völlig ausgelutschten Platte zuzugreifen. Letzten Endes sind Einzigartigkeit und Inspiration wie Flöhe: Sie springen von einem zum anderen, doch beißen sie nicht jeden. Der Band hoch anrechnen muss man jedoch ihren Mut, etwas Derartiges zu veröffentlichen. Wie es mit dem Musikgeschmack allerdings so ist: Der eine sieht nur Bäume, Probleme dicht an dicht, der andere Zwischenräume und das Licht. Meines Erachtens aber gilt eindeutig: Vergesst das Review einfach, tut euch lieber etwas Gutes und lest das Nächste...
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
|
Label |
Eigenproduktion |
|
Veröffentlichung |
12/2006 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Gothic Metal |