Grob gesagt klingen Koldborn in etwa so wie Final Breath auf ihrem neusten Werk. Ausserdem könnte ich mir noch vorstellen, dass die dänischen Todesmetaller einige Platten von The Crown, Lost Soul, The Haunted, Bloodbath oder Bolt Thrower als Inspirationsquelle genutzt haben. Die vier Herren waren anscheinend auch gute Zuhörer, die fähig sind, aus den aufgenommenen Klängen brauchbare Folgerungen für das eigene Schaffen zu ziehen. Obwohl dieses Album erst die zweite repräsentative Veröffentlichung darstellt, wirken die Stücke so, als wären sie von langjährigen Veteranen zusammengebastelt worden, will heissen, es gibt keine unnötigen Streckungen, kein Verlorengehen in technischen Spielereien, kein unnötiges herumreiten auf ewig gleichen Liedstrukturen,… Respekt. Man könnte fast meinen, alle Klänge hier wurden rein zweckgebunden und kalkulatorisch aufgebaut. Dem Hörer soll das natürlich egal sein, denn der bekommt ein Machwerk, das destruktive Energien freisetzt, die herrlicher kaum sein könnten. Mal walzend wie Bolt Thrower, mal groovend wie Grave, mal brachial wie neuere Napalm Death. Eine besonders grosse Abwechslung wird zwar nicht geboten, dafür bekommt man die Stücke mit einem ordentlichen Wumms auf die Fresse gehaun.
Produktionstechnisch kann mit einem ebenfalls zweckgebundenen Klang überzeugt werden, der im besonderen die Saitenfraktion und das tiefe Grunzen und raue Schreien des Sängers, sehr gut zur Geltung bringt. Einzig das Schlagzeug klingt teilweise ein wenig dumpf, aber das ist verzeihbar, denn ein überpräsentes Schlagzeug Geballere hätte der Scheibe mehr geschadet als genützt.
Also wer sich ein wenig Zerstörung in das heimische Wohnzimmer holen will, der soll sich diese Scheibe zulegen. Bis jetzt habe ich auch kein nachlassen der Wirkung von "The Uncanny Valley" verspürt, obwohl ich seit gut einer Woche, kaum etwas in dem Schacht meiner Stereoanlage hab rotieren lassen. Live sollte man sich Koldborn aber unbedingt einmal antun, denn wenn das Potential der hier vertretenen Stücke auch noch auf Konzertbretter übertragen wird, dann wird es Tote geben. Genau so soll ordentlicher Death Metal sein und wer auf diesen steht, dem sei "The Uncanny Valley" wärmstens empfohlen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Listenable Records |
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Veröffentlichung |
11/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |