Skurril-depressive Stimmungen schwingen auf, wenn es zur toten Stunde schlägt. Fast Doom / Black Metal-artige Schlepptauorgien läuten in bombastischem Donnergrollen die siebte Hässlichkeit seitens Zarathustras ein. Der Bombast schlägt in schiere Wucht über und die Taktschläge mehren sich merklich. Schreiende Gitarrensirenen sezieren die Trommelwände und ziehen so unschwer lesbare Linien im tödlich angereicherten Schwarzstahl. Mit dem Einsatz dreschenden Essenzen, wie wir sie von den reinkarnierten Immortal zu schätzen gelernt haben, röcheln Zarathustra noch eine Stufe fieser als die benannten Norweger. Trotz fotziger Attitüde glänzt das Werk durch eine Klangdichte, die insbesondere durch eine unfassbar volle Stimme zur Tiefschwärze geführt wird. So muss Schwarzstahl klingen: Sägig, erhaben und mit einem eisigen Hauch versehen, der über allem schwebt.
Verglichen mit "Contempt" bietet das Neuwerk eine weitere Steigerung und vor allem absolute Qualität in voller Länge mit etwas weniger Thrashtendenz. Die besten Stücke sind das bisweilen schleppende "Crown Of Creation" und das nebenher mit sauberen Stimmen glänzende "Towards Perdition". Dieses Stück ist ohnehin einer der besten Black Metal-Stücke überhaupt, die mir in der letzten Zeit zu Ohren gekommen ist.
"In Hora Mortis" hört sich nach etwas ganz Berühmten an und schenkt mit fies schreienden Soli dem geneigten Hörer den Hauch an Progressivität, die der Schwarzstahl gerade noch verträgt: Nach der lawinenartigen Verbreitung, die ich dieser Scheibe zutraue, wird im Schwarzstahl-Milieu auch ein noch so glühender Sonnenstrahl merklich schattiert erscheinen.
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Agonia Records |
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Veröffentlichung |
11/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |