Die Thrash-Combo The Scourger hat in ihrem Heimatland Finnland schon kräftig in der Charts-Landschaft herumgewütet. Ihre erste Single "Hatehead" stürmte bis auf Platz Nr. 1 der finnischen Singlecharts. Ha, das sollte uns in der Schweiz einmal passieren! Nach wei-teren Singles erschien im Oktober 2006 das Debut-Album "Blind Date with Violence".

Ich gebe es zu, am Anfang wollte ich die Scheibe durch den Fleischwolf drehen und mit einer schlechten Benotung abwerten. Jedoch veränderte sich mein negativer Eindruck bereits nach der dritten Anhörung. Die einzelnen Lieder entwickeln sich nach mehrmaligem Zuhören immer stärker zu Ohrwürmern. "Blind Date with Violence" ist abwechslungs- und ideenreicher Thrash Metal der oberen Liga. "Bay-Area Thrash" wird stilvoll gepaart mit modernen Einflüssen. Die melodischen Gitarrensoli dringen wie Kreissägen tief in meine Seele. Ruhigere Parts durchmischen sich mit ultraschnellem Gitarrengewitter. Jari Hurskainen untermauert mit seinen finnischen Todesschreien das brutale Klangbild. Für meinen Geschmack klingt seine Stimme etwas zu stark nach Death Metal, sie könnte auch etwas druckvoller und klarer rüberkommen.

Die beiden Coversongs finde ich nicht besonders gelungen. Bei Testaments Kultlied "Over the Wall" bleibt das Gänsehautfeeling weg. Da dies ihr erstes Album ist, kann man aber sicher über diese Bonus-Tracks hinwegsehen. Die Live-Songs sind dafür echte Knaller, trotz meiner Kurzhaarfrisur muss ich hier kräftig mitbangen. "Blind Date with Violence" bietet über 70 Minuten lang intensivste Unterhaltung, bitte mehr davon!

Die Produktion ist leider bei weitem nicht so fett, wie man es von den "berühmten" Finnvox-Studios erwarten könnte. Bei einigen Liedern stören mitten im Lied markante Lautstärkeunterschiede und einige Songs werden unfertig abgehackt. Dank der schwachen Produktion gibt’s einen Punkt Abzug.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Cyclone Empire

Veröffentlichung

10/2006

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal