Der Opener "Keeping The Serpent's Path" erweist sich zum Schrecken des erwartungsfrohen Rezensenten als ein im Heimorgelbereich angesiedeltes Synthiestück, welches sowohl jeglicher Düsternis als auch jeglicher Bedeutung entbehrt und eine Vorahnung auf langweiliges und uninteressantes Liedgut aufkeimen lässt. Endlich springt die Displayanzeige von Track Eins auf Track Zwei - und der musikalische Gehalt von Null auf Hundert. Urplötzlich schlägt die tumbe Stimmung um und stürzt den Hörer in einen sich mittels technisch hochstehendem Black Metal eröffnenden Reigen aus kompromissloser Zerstörungskraft, die unzweideutig auf die endgültige Abrechnung mit dem verhassten Christentum abzielt. Ohne Gnade metzelt man sich durch die vier auf das Intro folgenden Kompositionen und hinterlässt nichts weiter als Schutt und Asche. Das halsbrecherische Songwriting erweckt Mitleid mit dem sich aufopfernden und grossartig aufspielenden Schlagzeuger Goraath, der sich ab sofort mit dem Titel "Meister seines Fachs" schmücken darf und die im Trommelfeuer gefangenen Saiteninstrumente widerstandslos mit sich reisst. Gitarren und Bass profitieren von der sehr druckvollen Produktion, die von Seiten der amerikanischen Plattenfirma Dwell Records ermöglicht wurde und halten das vom Sturm hin und her geworfene Schiff tapfer auf Kurs. Den üblichen Kreischgesang übernimmt ebenfalls Multitalent Goraath, der sich ausserdem für die lyrischen Ergüsse verantwortlich zeigt und schnell als Herz und Hirn der Band auszumachen ist. Die Gestaltung von Cover und Booklet ist aufwendig und künstlerisch düster ausgefallen und beinhaltet alle Texte.
Das Gesamtbild zeigt "Wounded Skies" als Silberling, welcher von Genialität zwar noch ein gutes Stückchen entfernt ist, die technische Perfektion jedoch teilweise durchaus erreichen kann. Leider finden sich keinerlei getragene und allzu melodische Passagen auf diesem Klangwerk, die auf dem Programm stehende Hochgeschwindigkeit wird jedoch ohne Ausrutscher und als Ohrenweide für Freunde des durchgetretenen Gaspedals zelebriert und verdient Beachtung und Auszeichnung. Sieht man einmal von dem komplett aus der Reihe tanzenden da als Totalausfall zu bezeichnenden Intro ab, gelingt Stormcrow ein Einstand nach Mass, der die Erwartungen auf den ersten Langspieler gewaltig wachsen lässt.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Dwell Records |
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Veröffentlichung |
10/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |