Wie sich aus der Anzahl der Lieder und der Spielzeit leicht folgern lässt, hat man es bei "Portrait Of Wind And Sorrow" mit um die 10 Minuten andauernden Mammut-Stücken zu tun, die aber doch leichter zu verdauen sind, als man vielleicht vermuten könnte. Leider wirken die Titel teilweise ein wenig arg zusammen gestöpselt, sprich es klingt so, als hätte man zwei, drei Lieder einfach des "progressiven Effektes" wegen zu einer Einheit zusammen gefasst. Dem Hörspass schadet das freilich nicht gravierend, aber zumindest ein etwas gekünstelter Beigeschmack bleibt dennoch wahrnehmbar.
Kathaarsys spielen zweifellos keinen lupenreinen Black Metal, aber, wie sie es so nett im Infozettel formuliert haben, lassen sie sich doch von einem starken, schwarzmetallischen Geist inspirieren. Gerade in diesem Genre spielt Atmosphäre eine tragende Rolle und dieses Merkmal wurde von den Spaniern ebenfalls übernommen. Vor allem die Wechsel von ruhigen, akustisch untermalten Passagen mit klarem Gesang und den kraftvollen extremmetallischen Teilen, machen wie schon bei Opeth einen ganz besonderen Reiz aus. Das Riffspektrum deckt so ziemlich alles, was zwischen Hass und Trauer liegt, ab. Hinsichtlich der Gitarrenarbeit hat mir vor allem das Titelstück sehr gut gefallen, da es in den 10 Minuten Laufzeit, genau die Ansprüche abdeckt, die man an diese Art von Musik stellt. Aus technischer Sicht ist das Gebotene zwar nicht konkurrenzlos gut, aber man merkt, dass vier Musiker am Werke sind, die ihre Instrumente verstehen und auch einzusetzen wissen. Einzig das Schlagzeug rumpelt in genretypischer, einfacher Art durch "Portrait Of Wind And Sorrow", wobei ich anmerken möchte, dass dies hier nicht zu einem stumpfen Gesamtbild führt. Im Gegenteil, komplexere Rhythmen hätten diesem Werk wohl eher geschadet.
Kathaarsys liefern mit ihrem Einstand gleich ein wahres Kleinod ab, das wunderbar zum nebenbei hören funktioniert, aber auch zu fesseln weiss, wenn man sich intensiver mit ihm beschäftigt. Von objektiver Seite aus liefert es keine unvernachlässigbaren Gründe zur Kritik und auf emotionaler Ebene kann dieses Album durch seine vielseitige, liebevoll gestaltete und mitreissende Art punkten. Wer also mit gefühlsbetonter Musik im Stile von Opeth etwas anfangen kann, dem sei dieses Album wärmstens empfohlen und für alle die, die sich gerne selbst überzeugen gibt es noch eine Myspace-Seite, auf der man sich unverbindlich mit den Klängen der Spanier vertraut machen kann.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Concreto Records |
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Veröffentlichung |
10/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |