Verzweiflung... Absolute Dunkelheit... Black Metal vermag es, Bilder von unverkennbarer Deutlichkeit vor dem inneren Auge des geneigten Hörers zu erschaffen, ihn immer tiefer in seine eigene Welt zu ziehen und Gefühle aus ihm spriessen zu lassen.

Genau diesen Effekt erzielt Numinas, seines Zeichens einziges Mitglied und somit Boss von Krohm, mit seiner Musik. Und auch wenn die Bilder denen gleichen, die ein Varg Vikernes einst in seinen frühen Werken kreierte, wirkt Krohm zumindest musikalisch doch recht eigenständig. Die Gitarrenarbeit beschränkt sich in den meisten Fällen auf das langsame Zerlegen dunkler Akkordfolgen. Die ganze Veröffentlichung wird im mittleren bis langsamen Tempo vorgetragen. Gelegentlich breitet sich ein Teppich von dumpfem Double-Bass aus, und selten wird aufs Gaspedal getreten.

In der Schar aus scheinbar wunderbar im Trend liegenden Selbstmord-Black Metal Gruppierungen hebt sich Krohm vor allem durch die gebotene Abwechslung angenehm ab. Hier ein Akustikteil, dann wieder ein finsterer Ambient Part, da werden majestätische Keyboards eingesetzt. Die Stimmung wird immer wieder auf andere Art und Weise instrumentalisiert, das macht das Hören spannend, aber lässt dennoch alles wie aus einem Guss wirken.

Nur durch eine erhebliche Differenz in der Produktion merkt man, dass diese Veröffentlichung zweigeteilt ist, so kommt man in den Genuss der ersten beiden Demos "Slayer of Lost Martyrs" und "Crown of the Ancients", wobei ersterer noch ein roherer Klang zu Teil wird und sich auch einige schnellere Teile finden. Die Gitarren sind hier sehr stark verzerrt, was sicherlich auf ein niedriges Budget bei der Aufnahme zurückzuführen ist und das Klangbild auch erheblich an Transparenz verlieren lässt. Dieser Umstand dürfte den Hörgenuss vor allem für den einen oder anderen Black Metal Neueinsteiger oder Gelegenheitshörer dezent schmälern.

Wer auf melancholischen, düsteren, erhabenen Black Metal steht und auch Spass an einer Veröffentlichung hat, bei der nicht pausenlos auf Galopp geritten wird, wird mit Krohm seine "Freude" haben. Und wenn man zudem Burzum, Shining oder Xasthur mag, sollte man auf jeden Fall mal ein kurzes Reinhören riskieren, es lohnt sich. Mit "Crown of the Ancients / Slayer of lost Martyrs" liegt eine hörenswerte Veröffentlichungen vor, die einen mehr als zufriedenen, wenn auch musikbedingt leicht nachdenklich gestimmten Hörer hinter sich lässt. Empfehlenswert!

 

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

 

Unexploded Records

Veröffentlichung

 

8/2006

Format

 

CD

Land

   

Genre

 

Black Metal