Nichts ist zu hören von den landesüblichen Thrash Einschlägen und von dem, was sich für gewöhnlich War Metal nennt. Vielmehr spannt Elysian Blaze ein Netz zwischen dem Inbegriff des depressiven Schwarzstahls Forgotten Tomb und vermehrtem Einsatz von Ambientklängen sowie Klavierexkursen. Die Kälte der südlichen Gipfel in Australien schwingt förmlich aus den Boxen und lässt den Hörer in tiefster Depression schwelgen. Stampfend ziehen die Mannen ihre Kurven, genau wie es ein hungriger Geier tut. Behäbig glitzern Hi-Hat-Schläge im Hintergrund und dazu schlingen sich natürliche Klaviermelodien in das Gewebe. Eine hypnotische Monotonie lässt die menschlichen Gefässe rückwärts fliessen, bis ein Schnitt bis tief unter die Haut den Lauf schlussendlich wieder in die richtige, wenn auch tödliche Richtung wendet.
Auch wenn die Parallelen zu Xasthur und Forgotten Tomb offensichtlich sind, müssen sich die Kängurus nicht hinter diesen Truppen verstecken. Vielmehr erobern sie eigene Kleinregionen in dem von ebengenannten Formationen geebneten Terrain, so dass kaum der Eindruck einer Kopie entsteht. Der rar eingesetzte Gesang (geflüstert, geschrien und gefaucht), trägt nicht zuletzt zu der eigentümlichen Stimmung von Elysian Blaze bei. Sich in solchen Klängen zu verlieren, ist beinahe Pflicht.
Die Australier sind ihrer Linie treu geblieben, tappen allerdings immer noch gelegentlich im Dunkeln, wenn es darum geht, sich an der Langatmigkeit vorbeizuschlängeln. So bleibt ihre Musik perfekt zum Passivhören, hinkt bei aktivem Gebrauch jedoch den Genrevätern hinterher. Es bleibt dennoch zu hoffen, dass mit der Unterstützung von Asphyxiate Recordings genau so viel für die Verbreitung der tödlichen Klänge getan wird, wie es beim letzen Silberling Northern Silence getan hat.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Asphyxiate Recordings |
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Veröffentlichung |
8/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |