Die ersten sechs Stücke besitzen durchwegs durchdachte Abläufe – die Amerikaner verstehen ihr Handwerk durchaus. Keine der obligatorischen Keyboardstreicher, -pianos und -glockenspiele muss man vermissen. Die Gitarren haben auch ihre Daseinsberechtigung, denn mit vielen Melodien, gefühlvollen Einsätzen und der zwischendurch etwas härteren Gangart stellen sie mehr dar als einfach nur Beigemüse. Der zum Ziel der wahren Schönheit, Zartheit und Jungfräulichkeit völlig charakterlose Frauengesang dominiert das Geschehen nicht in dem Sinne, dass nun jede Stelle mit Ahs und Ohs zugepflastert wäre, trotzdem ist der meist mehrstimmige Gesang Dreh- und Angelpunkt von Royal Anguish. Einige stimmungsvolle Passagen und Refrains bringen den Schlagzeuger dazu, von seinem übermotivierten Getrommel abzulassen und wiegen einen sehr angenehm in den Schlaf.
Der zweite Teil der CD dreht sich um "The Battle of Jericho and eNON". Ein übler Gandalf-Verschnitt eines Erzählers dokumentiert zwischen den vier zur Geschichte gehörenden Stücken das Geschehen, untermalt von akustischen Gitarren und Keaboardteppichen. Gegen Ende der vor Kitsch tropfenden Saga wird mit "The Battle upon us" und "The End ist the Beginning" die Musik hektischer, während die süsse, unaufdringliche Aufnahme die schnelleren Riffs und die unaufhörlichen Trommelwirbel nicht ernst zu nehmen scheint und das Ganze in ein ziemlich nervöses Gebimmel verwandelt. Einen vorpubertären Bettnässer kann diese ach so mitreissende Geschichte vielleicht noch beeindrucken. Ich lege meine Stirn in Falten und freue mich auf die nächste Scheibe.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Fear Dark |
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Veröffentlichung |
7/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic Metal |