Als "melancholischen Melodic-Black Metal" bezeichnet der Kopf hinter diesem schweizer Einmann-Projekt die Musik, die er mit Forest of Fog kreiert. Eine Bezeichnung, die ich als durchaus treffend erachte. "Abgründe" kreiert nämlich eine äusserst bedrückende Grundstimmung, die insbesondere durch die Verspieltheit der Gitarren und den vielseitig programmierten Drum-Computer getragen wird, unterstützt vom rauen Kehlgesang des schweizer Künstlers.

Auch ist das Werk streckenweise sehr eingängig, bis sich die Virtuosität Ivo's durchsetzt und für die wirklich interessanten Abschnitte seines Albums sorgt. Repräsentativ dafür ist die letzte Hälfte des vierten Stückes "Der Sturm", das eingängig und unspektakulär beginnt, daraufhin aber in einer schaurigen Mixtur aus Melancholie, Aggression und musikalischem Können endet. "Der Turm" kommt zum letzten Dreiviertel sehr modern und rockig daher, so dass mir gleich die letzte Thorns-Scheibe durch den Kopf ging - ohne den industriellen Touch - versteht sich.

Obwohl mir die vorangegangen Veröffentlichungen nur teils bekannt sind, wage ich zu behaupten, dass die Formation sich selbst übertroffen hat. Gelegentlich wünsche ich mir aber eine etwas weniger transparente Produktion, die gewisse Stimmungen sicher verstärkt an den Hörer bringen könnte. Andererseits könnte dies der intensiv-druckvollen Wirkung schaden. Wie dem auch sei. Hervorheben möchte ich nun noch "Am Abgrund", einen wahrlich gelungenen Abschluss für das Album, der gleichermassen hymnisch, episch und emotional in den Wahnsinn abdriftet und mit einem melodischen, Keyboard-getragenen Outtro endet. Forest of Fog beweist eindrucksvoll, dass Solo-Projekte mehr sein können, als ein weiterer Aufguss von Burzum-beeinflusstem, emotionslosem Schwarzstahl.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Schwarzmetall Musikproduktionen

Veröffentlichung

7/2006

Format

CD

Land

Genre

Black Metal