Bereits mit "The Kill" beginnt es recht unspektakulär und schon dabei wird deutlich, dass das deutsche Dreigestirn sich absolut dem Thrash Metal durchaus melodischer Ausrichtung und deutscher 80er Prägung verschrieben hat. Nur fühle ich mich eher von einem Haufen Wattebällchen überschüttet, als durch schiere Brachialität überrollt und mitgerissen. Mit einem ungeahnten Talent für nicht erstrebenswerte Langeweile schaffen es Thargos, mir ein müdes Gähnen nach dem anderen ins Gesicht zu zaubern.
Was sich an "Salem City" als absolut nervige Angelegenheit entpuppt, sind die fast schon neurotisch eingesetzten Intros (jeglicher Art und Länge), welche ausser bei "The Left Eye Of God" immer zum Einsatz kommen. Als störend empfinde ich ebenfalls die katastrophal nervöse Gitarrenarbeit beziehungsweise das überreizte und teilweise sogar digital animierte Schlagwerk, welches mich absolut nicht in emotionale Begeisterungsstürme ausbrechen lässt. Bestes Beispiel ist "Processing Unit", das mit einem fast schon schmerzhaft disharmonischem Refrain und anfangs absolut schwammigen Riffing aufwartet, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob für den "tollen" Effekt noch einmal elektronisch nachgeholfen wurde. Klanglich war man wohl etwas überambitioniert und meinte es vielleicht zu gut mit dem aalglatten, verwaschenen Sound, der besonders dem Schlagwerk eine überpräsente Fremdkörperfunktion einräumt. Ein organischer und roher Sound hätte hier wohl besser gepasst, wobei dieser wohl nicht sehr geschickt mit den elektronischen Einspielern kooperiert hätte.
Sofern man mit dem Genre etwas anfangen kann, sollte man sich auf jeden Fall ein eigenes Bild von dieser Band machen. Mich bringt "Salem City" jedoch ziemlich übel zum Aufstossen: verdiente 3 Punkte und ab damit in die Schublade der Verdammnis.
Albuminfo
Punkte |
1/5 |
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Label |
Possessed |
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Veröffentlichung |
6/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |