Musikalisch fährt man mit einer eher eintönigen und vorchristlichen Death / Grind-Walze vor, Verzeihung, natürlich mit einer Jazz-Limousine. Es reihen sich recht vorhersehbar Bolzorgien an groovige Zwischenstellen, einmal vorwärts und dann wieder zurück. Die Trommelfellterroristen setzen mir doch etwas zu sehr auf die langweilige und sumpfige Rotzlöffel-Karte. Variabel hören sich die diversen Nummern zwar an, dennoch vermisse ich Akrobaten-Akkorde und vertrackte Rhythmik. Die gegurgelten und gekreischten Texte, so weit sie verständlich sind, sind sowieso für den Arsch. Wer aber auf A.O.K., Excrementory Grindfuckers oder J.B.O steht, findet daran bestimmt Gefallen. Angeblich wird in Englisch, Spanisch und Deutsch gereimt, aber so genau scheint das niemand zu wissen - und sind wir ehrlich, welchen Mosh-Pit König interessieren überhaupt Texte? Für gute Laune oder um sich die Köpfe einzuschlagen taugt "Viva El Animal" allemal. Vielleicht ist es noch interessant zu erwähnen, dass mit "Mantando Gueros" eine Fremdkomposition von Brujeria Platz auf dem Tonträger gefunden hat.
"Viva El Animal" bietet tanzbare Fetenmusik. Eine CD, die die Welt nicht braucht und absolut ungeeignet zum alleine Konsumieren - vielleicht dafür umso witziger beim nächsten Grillabend, wenn man zwischendurch Satzfragmente wie "Blöder Schinken" hört oder laut zu Nummern über die Revolution paramilitärischer Tiereinheiten mitgrölt und damit tierische Stimmung verbreitet. Die erste 500’er Auflage ist bereits ausverkauft. Die Zweitpressung wird demnächst mit neu gestaltetem Büchlein erscheinen und über Delicious Bowels Agency vertrieben.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
4/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |