Das kurze Intro mit einer erotischen, wenn auch endzeitlichen Frauenstimme, untermalt von düster-surrealistischen Klängen, schert schon einmal aus dem Einheitsbrei sonstiger Einleitungen aus. Ein brachialer Trommelwirbel, gefolgt von knalligen Blastbeats sowie gemächlicheren Takten, erinnert durch das Soundgewand tatsächlich an vergangene Zeiten. Die Gitarren sind entsprechend etwas kratzig und roh. Die Aufnahme wirkt insgesamt sehr authentisch, ist aber nach neuerem Standart trotzdem eher durchschnittlich. In den geknüppelten Teilen fallen die geschrubbten Gitarren in den Hintergrund, während in den langsameren, wuchtigen Passagen die einzelnen Töne mehr zum Vorschein kommen, aber immer noch sehr verhalten wirken. Die Stimme ist fast schon gurgelnd dunkel, wobei auch hier Lautstärke- und Intensitätsschwankungen etwas irritieren.
Obwohl die einzelnen Stücke an sich durchaus abwechslungsreich sind, bringen sie es nicht fertig, den Hörer für längere Zeit bei der Stange zu halten. Viele Ansätze für Spannungsaufbau sind vorhanden, sei es durch unerwartete Einsätze von unverzerrter Gitarren oder melancholischen, singenden Melodien, die dann wieder in das geradeaus Vierviertel Doppelbassgewitter übergehen. Die begleitenden Riffs bestehen meist aus den gleichen, wenig überzeugenden Zutaten – oder man wird durch eine überraschende, ziemlich unpassende Tonfolge vor den Kopf gestossen. Etwas mehr Gespür für das Arrangement und das Weglassen überflüssiger Teile würden zusammen mit einer ausgewogeneren Aufnahme Reign of Decay bei ihrem nächsten Album besser zu Gesicht stehen. Für nur sieben Euro für "Perceptions of Reality" sollten Interessenten aber getrost über das ein oder andere Manko hinwegsehen können.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Eigenproduktion |
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Veröffentlichung |
3/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |