Nicht, dass Ljå besonders schlecht wären oder ihr Handwerk nicht verstünden, nein, das ist es nicht. Nur meine Begeisterung hält sich bei solchen Traditionalisten mittlerweile ziemlich in Grenzen. Von Puristen schon seit ihrem Demo und dem Gemeinschafts-Siebenzöller mit den Landsleuten Koldbrann abgefeiert, will nun das Quintett endgültig beweisen, wo und vor allem wie der Bär tanzt. Und so wird mit messerscharfen Sensen am Trommelfell geschnipselt bis die Ohren bluten. Beim Schmieden des schwarzen Riffs wurde auch für genügend Abwechslung gesorgt. Mal melodiöser und mal dreschender gehen die Norweger zu Werke. Mit einer Akustikklampfe und Chören offenbaren die Sensemänner auch eine leicht epische Schlagseite. Texte sind natürlich auf Norwegisch und werden mit frostig-heiserem Gekeife vorgetragen. Viel falsch machen die Nordmänner mit Sicherheit nicht, und Ljå gehören zum Besseren, was Norwegen momentan zu bieten hat. Aber ob das heutzutage aber noch als Kaufgrund gezählt werden darf?
Um es kurz zusammenzufassen, es ist guter, rauer Black Metal der alten Schule, nicht mehr - aber auch nicht weniger. Auf alle Fälle die passende Filmmusik für die Schwarzmetaller, welche irgendwo in den frühen Neunzigern hängen geblieben sind - jene werden nicht enttäuscht werden. Das Debüt soll demnächst auch auf Vinyl inklusive Poster erhältlich sein.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Aftermath Music |
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Veröffentlichung |
3/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |