Es mag, wenn man meinen Geschmack kennt, etwas befremdlich klingen, aber vielleicht hätte der Scheibe eine etwas rauere Aufnahme besser zu Gesicht gestanden. Das Schlagzeug wurde seiner zwingenden Attacke beraubt, um sich wohlig satt und daunenweich auch den sanften Gemütern anzupreisen. Auch die Gitarren tönen voll und mächtig, um dann beim zweiten Hinhören einfach kastriert zu wirken. Kalte, beissende Salven, die sich äusserst geschickt mit schleppenden Teilen abwechseln, immer mit aufwändigen Melodien versehen, kommen so einfach nicht zwingend genug daher. Auch die Stimme findet von aggressiv schreiend über dunkle Growls bis zu klarem Gesang à la Borknagar keinen Weg, an meinen Emotionen zu rütteln. Symphonische Keyboardklänge, sahnig verzerrte Gitarren, schwere, mitreissende Takte, die mit einem ruhigen, nicht weniger spannenden Akustikteil in ein balladenartiges Solo übergeführt werden, können mich für Momente entzücken, enttarnen dann aber den rasenden Blastbeat und den bösartigen Kreischgesang als unglaubwürdig und damit sich selber als kitschig.
Die Mitglieder von Thundra, unter anderem von Enslaved und Einherjer kommend, sind mit ihrem Versuch, aus mehreren Sparten des norwegischen (Black-) Metal eine übermächtige Kombination zu kreieren, sicher auf dem Weg zu breiter Akzeptanz. Für mich ist an "Worshipped By Chaos" um etwas mehr als Haaresbreite ein hervorragendes Album verloren gegangen. Wenn Thundra ihr Schaffen etwas mehr fokussieren und dann noch ins rechte Licht rücken, ist ihnen der Erfolg garantiert.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Black Lotus Records |
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Veröffentlichung |
2/2006 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |