Auf dem dritten Demo, dem zweitem im Jahre 2005, präsentiert sich Novembers Fall aus Neukirchen-Vluyn erstmals als eine Formation, die den Namen Band verdient. Sie haben es im Gegensatz zu Vorgänger "Broken Memories" geschafft, einen Stil zu kreieren, der sich auch im Komponieren widerspiegelt. Das Resultat ist eine durchwegs homogene EP, oder ein kleiner Quantensprung im Tagebuch des Quartetts.

Obwohl mancher Kritikerkollege hier bereits von Label schreibt, finde ich es wichtig, ehrlich zu bleiben. Die Jungs sind zwar auf dem richtigen Weg, aber dennoch einige Schritte von einem Vertrag entfernt. Noch bei zu vielen Stellen schimmern zu offensichtlich die Vorbilder hervor – leider aber ohne deren Genialität. Auch ist der klare Gesang zu eindimensional und es werden stets nur die Silbenenden betont, was mit der Zeit ziemlich nervt. Abgesehen davon darf Novembers Fall mit dem Demo zu frieden sein. Neben einer gelungenen Produktion gesellt sich ein recht druckvolles Klangbild. Mit dem leicht gotischen Beigeschmack kann ich persönlich eher weniger anfangen, dafür stehen der Kapelle die mehrstimmigen Vokalkünste aus tiefen Grunzern, kaltem Gekeife und Normalo-Gesang ausgezeichnet.

Alles in allem ein abwechslungsreiches Demo, welches auf einem soliden Fundament aufbaut. Eine breite Basis für die Weiterentwicklung und den Beweis der Daseinsberechtigung wurde erarbeitet. Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass sich das Bandschiff aus der Trauerweidenflaute verabschiedet und vermehrt bei progressiven Winden segelt. Schafft es die Band auch noch den Gipfel der Eigenständigkeit zu erklimmen, kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Den Jungs gehört die Zukunft!

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

1/2006

Format

CD

Land

Genre

Death Metal