Bloodstained Coffin - Cursed to Exist

Etwas verspätet möchte ich hier noch eine Kritik zu einer wirklich gelungenen und sehr melodischen Death Metal Scheibe abgeben. Bei unserem letzten Auftritt in Sachsen habe ich zwei Leute der Band kennen gelernt und nachdem sie sehr sympathisch und hilfsbereit waren (wir hätten sonst mit nur einem Gitarrenverstärker spielen müssen) und ihre Scheibe vor Ort zu erstehen war, kaufte ich sie mir natürlich. Ich wusste allerdings noch nicht, dass das Album in der ansprechenden und professionellen Aufmachen so genial ist.

Ich wusste auch nicht, dass die Band mittlerweilen seit 1996 existiert und "Cursed to Exist", das Debut Album, deshalb erst im Jahr 2004 erschien, weil sie heftige Line-Up Probleme hatten. Ständig stieg irgendjemand aus und es musste Ersatz gesucht werden. Auch jetzt sind die Jungs schon wieder seit September 05 auf der Suche nach einem neuen Gitarristen. Allerdings arbeiten sie auch an Liedern für einen neuen Rundling und darum ist jetzt wohl die beste Zeit das Erstlings-Werk noch schnell vorzustellen.

Jetzt will ich aber endlich auf die Musik zu sprechen kommen: Nach einem spannungsaufbauenden Keyboardintro, welches von einem Horrorfilm stammen könnte, zeigt die Band, was sie am besten kann. Ein träger Schlagzeugtakt und ein fettes Riff, gepaart mit einer geilen Gitarrenmelodie, welche schnell in den Gehörgängen hängen bleibt und bei späterem auftauchen im Song gleich zum mitbangen animiert. Natürlich geht es nicht immer so gemächlich vor sich zu. Dazwischen werden immer wieder schnellere Parts eingeflochten, die richtig nach vorne Schieben. Aber der Hauptbestandteil der CD besteht aus eben beschriebenen, geilen Mid-Tempo Teilen. Zu den vorwärts treibenden Stellen gesellen sich leider viel zu oft die Death Metal Standard-Schrammelriffs, was doch hin und wieder etwas Langeweile beim Hörer verursacht.

Den Sänger sollte ich wohl auch nicht ausser Acht lassen. Der growlt sich nämlich hier mächtig einen ab. Mit sehr tiefer und fester Stimme trägt er die Texte vor, welche man auch noch ganz gut versteht. Hin und wieder hätte meiner Meinung nach trotzdem ein anderer Gesangsstil nicht geschadet.

Wer in die Scheibe reinhören will, der soll sich den Titeltrack von der Bandpage herunterladen. Mit der Akustikgitarre, die sich fast durch den ganzen Song zieht, baut man hier eine sehr dichte Atmosphäre auf. Der Track wirkt allgemein sehr erhaben und das Solo in der Mitte zählt auf jeden Fall zu den Highlights auf dem Album. Den Fans von melodischem Death Metal kann ich "Cursed to Exist" auf jeden Fall empfehlen. Auch Leute wie ich, die gerne über den Tellerrand schauen und auch gerne gute Musik von anderen Genres hören, sollten einmal reinhören. Es lohnt sich auf jeden Fall.

Albuminfo

Punkte		4/5
Label		Eigenproduktion
Veröffentlichung		1/2006
Format		CD
Land
Genre		Death Metal