Aha, da seid Ihr ja endlich. Mittlerweile sind ein paar Monde vergangen und wir befinden uns im Jahre 1999 der Vomitory'schen Zeitreise. Nach dem full-lenght Debut von 1996, "Raped in Their Own Blood", kam 1999 der Nachfolger Redemption auf den Markt, und wenn bei "Raped in Their Own Blood" noch ein wenig unkoordiniert herumgeprügelt wurde, so hat sich dies spätestens bei "Redemption" gelegt. Aber das ist längst nicht alles, was es zu dieser Platte zu sagen gibt, also wagen wir einen genaueren Blick auf den 2. Re-release von Vomitory, die ja im September dieses Jahres über Metal Blade ihr neues Werk veröffentlichen.

"Redemption" ist nicht nur ein Schritt nach vorne, "Redemption" ist quasi ein Weitsprung. Knallharte Produktion, toll arrangierte Kracher am Laufmeter und eine fein abgestimmte Mischung zwischen Schnelligkeit, Midtempo, Groove und ein paar melodischen Gitarreneinsätzen. Ausserdem wirkt Jussi Linna (vocals) um einiges kraftvoller und treibt mit seinem unglaublich tiefen Organ die Stücke noch zusätzlich nach vorne. Death Metal, wie man ihn einfach lieben muss. Wie die Grossen haben sich auch Vomitory entschlossen, ein wenig an Spiellänge zu sparen. Schade eigentlich. Andere Bands bringen sowas als Mini CD heraus. Dafür, und das ist ja auch schön, ist "Redemption" frei von Durchhängern.

"The Voyage" als Opener zu wählen war eine gute Idee. Das ist kein Song, das ist eine Lawine. Mit unglaublicher Power schlagen Euch die 5 Schweden Ihre klassische Haudrauf Mixtur um die Ohren. Effekt beim Rezensierer: die neue Deicide flog in hohem Bogen aus dem Cd Player, als er sagte: "Sowas wollte ich hören!! Genau sowas!!" Das soll jetzt nicht heissen, dass Vomitory die besseren Deicide sind. Aber es ist nun mal Tatsache, dass in der Sparte Death Metal mittlerweile auch viel Mist herausgebracht wird, und von Mist sind Vomitory so weit entfernt wie der Yeti vom Matterhorn.

"Forty Seconds Bloodbath" und "Forever in Gloom", die beiden nachfolgenden Titel, stehen dem Opener in nichts nach. "Heaps of Blood" wird dann sogar ein bisschen "melodischer" als erwartet, allerdings nicht minder powergeladen als die ersten Stücke. Und wenn dann mit dem letzten Track namens "Partly Dead" der Vorhang fällt, entspricht das in etwa dem Zustand des Hörers, denn irgendwie ist die halbe Stunde dann doch genug Geprügel.

Das grösste Kompliment für ein Album ist wohl, wenn man es als "zeitlos" bezeichnen kann. Egal, ob es jetzt vor 3 Jahren, in 3 Jahren oder heute gekauft wird resp. gekauft wurde, es ist mehr als nur sein Geld wert, dieses "Redemption".

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

The Plague

Veröffentlichung

12/1999

Format

CD

Land

Genre

Death Metal