Die Niederländische Nummer Eins in Sachen Death Metal mit viel Groove meldet sich nach sechs Jahren Schaffenspause endlich wieder zurück. Man hoffte natürlich nach dem unsäglichen letzten Album "Chapter 13", auf dem Gorefest ähnlich wie Entombed mit völlig uninspirierten Rock-Anleihen aufwarteten, dass eine Rückbesinnung auf die alten Stärken stattfinden würde, und siehe da: "La Muerte" ist beinahe frei von nicht-todesmetallischem Ballast. Leider sind die grausigen Death’n’Roll-Elemente nicht vollständig verschwunden, was mir ganz klar am liebsten wäre.

Mehrheitlich sind die brachial produzierten Lieder aber nackenbrecherische Groove-Dampfwalzen, die einmal aggressiv, einmal melodisch, niemals aber langweilig daherkommen und gespickt mit wohldosierten Frickeleien und verschiedenen Tempi auf ganzer Linie überzeugen. Die unglaublich dichten und harmonisch komplexen Riffberge bedürfen keiner weiteren Worte. Mächtig! Was mir bei Gorefest noch nie sonderlich zusagte, ist der gebrüllte Gesang von Jan-Chris, der mitunter etwas nerven kann. Die umwerfende Gitarrenarbeit und die Groovemaschine Ed an der Schiessbude vermögen die Aufmerksamkeit aber auf sich zu ziehen, und so kann ich mit der zwar markanten, mir aber unsympathischen Stimme leben. Längen haben sich dort eingeschlichen, wo der Schweinerock-Anteil zu stark wird und man sich beinahe auf einem neuen Entombed-Werk wähnt. Gefällt mir nicht!

Wer Gorefest bereits abgeschrieben hat, sollte sich "La Muerte" unbedingt einmal anhören. Zwar erreicht man nicht das Niveau vom Klassiker "False", aber immerhin sind die Mannen wieder auf dem richtigen Weg. Hätte man ein paar schwächere Lieder weggelassen und noch konsequenter die Linie der alten Hammerscheiben wieder aufgegriffen, würde ich "La Muerte" neben Bolt Throwers und Niles neuen Meisterwerken als eine der besten Death Metal-Veröffentlichungen des Jahres sehen. Insgesamt haben wir es trotz der paar Abstriche mit einem mehr als gelungenen Comeback zu tun.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Nuclear Blast

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal