Novembers Fall schimpf sich eine junge Truppe, von deren Mitgliedern noch keiner zwanzig oder mehr Kerzen auf der Geburtstagstore ausblasen durfte. Ihr zweites Demo, zwei Neuaufnahmen und vier neue Stücke, rotiert momentan in meinem CD-Abspielgerät und ich suche passende Worte, um die Klangfolgen und Töne zu beschreiben. Die Jungs machen es einem Hobby-Kritiker nicht gerade leicht, denn das Quartett verwurstelt auf knappen 40 Minuten so viele Stile und Ideen, dass man glatt den Überblick verliert. Das grösste Problem ist also, dass ich auch nach dem x-ten Mal durchhören, den grössten gemeinsamen Teiler noch immer nicht gefunden habe.

Sehr wirr und chaotisch zeigen sich Novembers Fall. Die einzelnen Stücke sind bis zum bersten voll gestopft mit Tempi-, Stil- oder Gesangswechsel. Unermüdliches Dreschen und Bolzen und auch für filigrane, akustische Momente wurde viel Freiraum gelassen. Strukturen sind im Klangnebel nur ansatzweise auszumachen. Die Stimmbänder werden auf diverse Arten strapaziert. Das eigentliche Gericht besteht aus tiefen, todesbleiernen Grunzern und schwarzmetallischem Gekeife. Auch wenn man davon schon lange satt ist, gibt’s noch üppige Geflüster-, HC-Geschrei-, Normalo- und Sprechgesangs-Beilagen sowie einen leicht verzerrten, Corey Taylor’schen Gesangs-Dessert…

Am Ende hat man das Gefühl eine Kompilation mit verschiedenen Künstlern gehört zu haben. Es bleibt mir nur der bewährte Spruch: "Manchmal wäre weniger mehr." Auf dem nächsten Demo von Novembers Fall erwarte ich eine gereifte Band mit eigenem Stil und eine Scheibe, die den Namen Album verdient. "Broken Memories" stimmt mich dennoch optimistisch und ich glaube, dass Novembers Fall uns noch viel Freude bereiten werden.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

8/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal