Dusk Machine in eine stilistische Schublade zu stecken, ist nicht möglich. Auch wenn Thrash Metal das Feld in dem sich "The final Fall" bewegt prinzipiell absteckt, findet man keinen Titel, in dem die vier Mannen um den ex-Annihilator Drummer Randy Black nicht mindestens einen Fuss in genrefremdes Gefilde setzen. Allein schon die Tatsache, dass die Texte an Werke von E.T.A. Hoffmann anlehnen, passt nicht in den üblichen Rahmen.

Aber gerade die gefühlsbetonten Gesangspassagen oder die melancholischen, ruhigen Abschnitte mit unverzerrter Gitarre wie in "Consolation" gefallen mir besonders gut. Dagegen fallen die thrashigen Einlagen eher ausdrucksschwach aus. Das Tempo scheint mir meistens etwas zu verhalten und der Gitarrenabstimmung fehlt das Aggressive, das Durchdringende. Wie der Bass brummeln sie etwas lustlos und künstlich vor sich hin. Gebührt der rauen Gesangsstimme auch grosser Respekt, so kann ich mich dennoch nicht mit allen Strophen anfreunden, wogegen die Refrains mit ihrer ausdruckstarken, endgültigen Art immer überzeugend wirken.

Noch öfter als gewöhnlich habe ich "The final Fall" vor und zurück laufen lassen. Fazit: Als Begleitmusik zum Arbeiten oder Lesen eignet es sich hervorragend. Die vielen Wechsel in Tempo und Dynamik bietet einem eine lebendige Kulisse. Und am Schluss immer dasselbe: "Lament – Entering the Afterlife". Ein Meisterwerk voll schleppender, zerstörerischer Riffs, übermalt von leidvollem, mitreissendem Gesang, das nach vier Minuten in ein reines Instrumental übergeht und das Gefühl von Ende und Neubeginn noch lange auf- und ableben lässt.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Twilight Vertrieb

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal