Abermals ist es eine junge finnische Band, die seit einer Woche meiner heimischen Anlage den Marsch bläst. Und mittlerweilen hat sich ein gewisses Mass an Ernüchterung und Resignation eingestellt. Denn was die beim ersten Hinhören so wohltuenden Klänge versprechen, können sie auf Dauer nicht halten. Da mich "Death-a-holic" zu Beginn nicht direkt vom Hocker gehauen hat, war die Vorfreude umso grösser: Diese typisch skandinavische Interpretation des Death Metals, versehen mit geschmeidigen, warmen Melodien und messerscharfen Riffs, liess auf ein Album hoffen, das erst mit der Zeit so richtig einfährt, um dann für immer ein Teil der Geschichte zu bleiben.

Das Zerpflücken der einzelnen Instrumente kann ich mir getrost sparen, nur soviel sei gesagt: "The Wake" haben ein superbes Zusammenspiel. Der Gesang, oft ein entscheidender Faktor in der subjektiven Wahrnehmung des Geschehens, rundet hier die Musik zu einem harmonischen Ganzen ab. Wie der Rest der Gruppe wechselt er geschickt von der aggressiven Art kurzer, gebrüllter Worte, die wie die scharf umrissenen Rhythmusgitarren ganz im Sinne des allseits bekannten Schweden-Death knochentrocken herüberkommen, zu länger ausgehaltenen, runderen Passagen, wo Stimme und Melodieläufe den angestauten Schmerz und Todesgelüste spürbar machen wollen.

Liegt es nun an der etwas lustlos wirkenden Aufnahme, an der ziemlich überkomprimierten Abmischung oder doch an der Musik selber, dass ich anstelle von Gefühlen des Verlangens und gleichzeitiger Befriedigung, wie sie (fast) nur geniale Musik vermitteln kann, eher Unbehagen und eine Art von Leere verspüre? Diese Scheibe wirkt auf mich so unerfüllend, wie es diese Kritik für die vier Finnen sein muss.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Spikefarm Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal