Polen ist schon lange ein gutes Pflaster für Death Metal Musik, das brauchen wir nicht extra zu betonen, und im Falle von Sceptic, die im Jahre 1999 mit dem Debut "Blind Existance" bereits Aufmerksamkeit erregt hatten, steht sogar ein Name mit Wiedererkennungswert im Line Up - Jacek Hiro (guitars), seines Zeichens auch Mitglied von Decapitated und Dies Irae, zweier technischer Death Metal Bands also, eine Beschreibung, die ebenfalls auf Sceptic zutrifft. Vokalist Michal Skotniczny hingegen scheint vom Growlen nicht allzuviel zu halten, und deshalb zieht er es hauptsächlich vor, fies ins Mikro zu krächzen, und das mit einer recht starken Heiserkeit, und so könnten beim einen oder andern Leser Erinnerungen an Death oder Pestilence wach werden.

Begrüsst werdet Ihr von einem sanften Akustikgitarren Intro, aber dann geht es auch schon gleich los mit den traumhaften Saitenattacken von Semla und Hiro, und selbst Pawel Kolasa am Bass kriegt bereits beim Opener "Ancient Portal" einen winzigen Soloauftritt. Nicht minder positiv tritt Schlagzeuger Zieba in Erscheinung, der mit seinem variantenreichen Drumming die Gitarrenfraktion bei den schnellen Parts nach vorne peitscht und im Midtempobereich zusammen mit Kolasa eine entsprechende Groovebasis zusammenbastelt. Kurz gesagt ist "Pathetic Being" ein sicherer Kauf für alle Technikfreaks, wobei man sicherlich auch betonen muss, dass die Gitarrenriffs resp. Leads nicht nur spielerisch attraktiv und anspruchsvoll sind sondern gleichzeitig auch mächtig zünden. Ein echter Progi-Feger, den man sich unbedingt mal zu Gemüte führen sollte, ist "Ancestor of All Powers", ein Titel, welcher neben seinen ausgeprägten Rhythmusspielereien sogar noch ein waschechtes, zweistimmiges Powermetalsolo mit Epiceinschlag aus den Hüften zaubert. "Arctic Crypt" hingegen könnte sich durch die originellen und spritzigen Leadgitarreneinsätze ebenfalls blitzschnell zu Eurem Favoriten hocharbeiten. Ach, so nebenbei erwähnt. "Arctic Crypt" stammt nicht von den Polen selbst sondern ist eine Coverversion des gleichnamigen Songs von Nocturnus. Trotzdem eine feine und toll interpretierte Sache.

Eine Einschränkung muss allerdings gemacht werden, denn es könnte gut passieren, dass man um die Vocals von Michal Skotniczny "herumhört", um sich voll und ganz auf die Instrumentalfraktion zu konzentrieren, denn die Death-Krächz Kombination ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Etwas entfremdend wirkt auch das gelegentliche, etwas zu "zackige" Ausfaden einiger Songs zum Beginn der Platte, was sich besonders auffallend bei "Ancient Portal" bemerkbar macht. Hui-Schwupp-Täterä, und schon legen Sceptic mit dem nächsten Track los, bevor man überhaupt mitbekommen hat, dass der alte fertig war. Aber ansonsten kann man nur noch anerkennend nicken, denn Sceptic verstehen ihr Geschäft.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Last Episode

Veröffentlichung

5/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal