Die Chilenen Darkemist vereinen auf ihrem Erstwerk schwedische Melodik, Midtempo-Groove und wohldosierte Aggression und liegen damit voll im Trend. Ob die Metalwelt aber wirklich noch weiteren melodischen Neo Death Metal ohne viele neue Ideen braucht, sei einmal dahingestellt. Für mich ist "Mindseek" ein perfektes Beispiel für eine durchaus nicht schlechte, aber leider ziemlich überflüssige Veröffentlichung.

Dark Tranquillity und Konsorten haben bei der Entstehung dieses Werkes mehr als offensichtlich Pate gestanden. So klingt das Gebotene zwar durchgehend eingängig, abwechslungsreich und energiegeladen, leider aber zu keinem Zeitpunkt so überzeugend wie die Originale. Einmal mehr lädt eine Scheibe nicht zum mehrmaligen Hören ein, sondern macht vor allem Appetit auf die Vorbilder, die einfach nicht zu toppen sind. Was ich auch als störend empfinde, sind die dezenten Metalcore-Einflüsse, derer sich ja auch schon andere artverwandte Formationen wie beispielsweise In Flames bedient haben.

Die Produktion ist zwar druckvoll und transparent ausgefallen, die etwas dröhnenden Gitarren und der aufgeblasene Snaresound entsprechen aber gar nicht meinem Geschmack. Hier wurde das Augenmerk etwas zu sehr auf die Brachialität statt auf den Wohlklang gelegt.

Ich will nicht unfair sein: Darkemist machen ihre Sache nicht schlecht und können sicher den einen oder anderen Fan moderner und melodischer (Death-) Metalklänge schwedischer Färbung begeistern, der nicht den Anspruch hat, Originalität und Ideenreichtum vorzufinden. Mich vermag "Mindseek" überhaupt nicht zu fesseln.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

9/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal