Erfreulicherweise haben Hypnös viele neue Facetten in ihren eh schon sehr abwechslungsreichen Stil eingebaut, so dass "Rabble Manifesto" in gesundem Masse anders klingt als der Vorgänger "The Revenge Ride". Die häufig mehrstimmigen Riffs sind dermassen mächtig, dass mir nach dem Genuss dieses Werkes beinahe der Arm abfällt, weil mein exzessives Luftgitarrenspiel diesem die letzte Kraft geraubt hat. Dank der geschickten Arrangements klingen die Lieder auch in den pfeilschnellsten Parts transparent und nachvollziehbar. Für Auflockerung sorgen schleppende, beinahe doomige Passagen, unaufdringliche Keybordeinsätze, filigrane Hammersoli (vom ehemaligen Gitarristen David eingespielt) und diverse Samples zwischen den Stücken. Man kommt beispielsweise in den zweifelhaften Genuss des verstorbenen Papstes, der vor sich hinbrabbelt. Das ist ja lustig, wäre aber auch nicht nötig gewesen. Im letzten Song ist ausschliesslich Klargesang zu hören, was ich als gelungenes Experiment bezeichnen würde.
Über den Sound brauche ich nicht viele Worte zu verlieren. Man ist sich von Hypnös ein fettes Brett gewohnt und man bekommt es auch hier geboten. Erwähnenswert ist der natürliche Klang, den ich sehr begrüsse. Hier ist nichts klinisch hochpoliert.
"Rabble Manifesto" ist bretthart, dabei aber auch melodisch und ohne wirkliche Schwächen. Verschiedene Tempi, Mörderriffs und ein sehr kreatives Songwriting lassen nicht die geringste Langeweile aufkommen. Als Schmankerl befinden sich noch zwei Videos auf der CD. Wer Hypnös bisher mochte, wird nicht enttäuscht sein und kann bedenkenlos zugreifen. Allen anderen sei dieses Album aber ebenfalls ans Herz gelegt!
Albuminfo
Punkte |
4/5 |
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Label |
Morbid Records |
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Veröffentlichung |
9/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |