Eine chaotische Ansammlung von Musikern aus dem englischen Birmingham hört auf den Namen Mistress. Genau so verrückt wie sich die Truppe gibt, ist die Klangmischung. Verwurstelt das Quintett doch locker beinahe alles, was auch nur im Ansatz mit Metal und Punk zu tun hat, in ein abwechslungsreiches, recht seltsames und unterhaltsames Gebräu. Das dritte und aktuelle Werk "In Disgust We Trust" ist zugleich das Debüt auf Earache Records. Auch wenn der Sludgecore immer noch vorherrscht, hat er doch deutlich an Terrain verloren. Mistress spielt vermehr auf der Death ’n’ Roll Wiese.

Ein Album, an dem unser peinlichster Nationalheld Chris von Rohr eigentlich seine Freude haben müsste. Dreck herrscht - und das nicht zu knapp. Angefangen bei einer rostig-scheppernden Produktion und schlammigen Riffbrettern und malträtierten Instrumenten bis hin zu einer kratzigen Kehle und dem tiefschwarzen, englischen Humor. Warum aber die Fachzeitschriften auf der Insel die fünf Freunde so abfeiern, kann ich doch nicht ganz nachvollziehen. Das schräge und klischeefreie Gemisch aus Sludge-, Crust- Grindecore und Punk sowie Death und Heavy Metal ist zwar äusserst kurzweilig und interessant, aber man könnte weitaus mehr daraus machen...

Muss man das mögen? Nein, aber es ist gut zu wissen, dass es neben dem totgelaufenen Metalcore-Genre noch Bands gibt, die Metal und Core auf ihre Weise verschmelzen, ohne sich dabei todernst zu nehmen. Weltoffene Musikliebhaber sollten sich bei Gelegenheit mal etwas genauer mit Mistress auseinander setzen. Das Prädikat "Very British" trifft es in meinen Augen am besten.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Earache Records

Veröffentlichung

11/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal