Ein dramatisches Keyboard-Intro und einsetzender Regen künden es an: Ein Gewitter bricht über uns herein. Wird es eines dieser befreienden und abkühlenden mächtigen Sommergewitter werden oder doch nur ein lauer Regen ohne Durchschlagskraft?

Die Gewitterfront muss auf alle Fälle irgendwo zwischen Britannien (Cradle Of Filth) und Norwegen (frühe Dimmu Borgir) liegen, doch aus dem Süden Italiens donnert es nicht ganz so mächtig. Ferner passt die Region stimmlich. Verzerrtes Geschrei im Stile des kleinen Dani kombiniert mit Growlen kennen wir doch schon irgendwo her, nicht wahr?

Meist klingen die Italiener wie ein Sturm ohne Regen. Das gewisse Etwas im verworrenen Klanggewebe aus Tastenklängen, Trommelcomputer, Natursamples und symphonischem Black Metal fehlt. Zu viele Keyboards und Rasseln erinnern bisweilen an niedliche Schäfchenwölkchen, als an ein mächtiges Gewitter. Die Dudelklänge wirken stellenweise wie Hagel in der Wüste und bessern sich erst durch folkartige Neigungen schüchtern auf. Das Eingespann plus Spezialgast an der Gitarre versucht zwar viel zu donnern, bleibt jedoch wegen des zwar ordentlich programmierten aber wenig druckvollen Elektrotrommlers ohne Wucht. Das schnulzige Fantasy Konzept rund um das Land Trina-Hoc vermag hierbei die mittelprächtige Durchschlagskraft nur bedingt aufzuwerten, obwohl viel Herzblut von Seiten Sir Adranor di Heruka’s zu spüren ist.

Aufhellungen bei "Takar: L’enigma" und dem Outro vermögen das dunkle Bild gelegentlich aufzubessern. So sind gewisse Arrangements recht ungewohnt und wirken erfrischend. Doch bleibt der Geist durch unpassenden Kitsch des öfteren irritiert. Alles in allem also doch nur ein lauer Regen mit ein paar netten Blitzen. Für ein mächtiges Gewitter reicht es (noch) nicht.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

7/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal