Das ist Black Metal in Reinkultur: Gitarren kalt wie der Nordwind, rasendes Getrommel, durchdringender, kehliger Gesang. Das Ganze mit einer zünftigen Prise Hall versehen, und wir haben die Dinge, die zu einer guten Platte notwendig sind. Salacious Gods verstehen dieses Handwerk mittlerweile vorzüglich, was sie auf ihrem dritten Album "Piene" zu beweisen vermögen.

Nach "Askengris" und "Sunnevot" ist anstelle eines Keyboards zum ersten Mal eine zweite Gitarre im Einsatz. Dies verleiht der Musik mehr Klangfülle und zieht das Geschehen in die Breite, vor allem, weil die Riffs von beiden Gitarren meist parallel gespielt werden. Der Stil von "Piene" ist überaus gradlinig: Ueberraschungsmomente gibt es wenige, vom ersten bis zum letzten Takt wüten die Holländer in schwindelerregendem Tempo auf Trommeln und Saiten, begleitet von aggressivem, hasserfülltem Gesang auf englisch, holländisch und deutsch. Leider sind die meisten Riffs sehr einfach gesponnen, mit den allzu handelsüblichen Mustern. Viel zu selten werden neue Elemente eingeflochten; und wenn, erhalten die Stücke plötzlich ein Gesicht, das abwechslungsreiche Schlagzeug unterstützt die Teile noch intensiver, und eingängige, geheimnisvolle Melodien erinnern an die Genrekollegen von Taake. Darum ist das etwas aus dem Rahmen tanzende "Striem’ Op De Pokkel" klar mein Favorit. Wobei wir es hier mit einer wirklich gelungenen Aufnahme zu tun haben, die kein Vergleich zu dem szenenüblichen kratzig-stumpfen Gepolter darstellt, ohne aber ein gewisses Mass an Rauheit vermissen zu lassen.

"Piene" erfüllt alles, was zur Pflicht zählt: Höllisch schnelle Blastbeats, rhythmische Triolen, verzerrte Gitarren, einmal sägend, dann wieder dunkel abgedämpft, und ein durchsetzungskräftiger Kreischgesang. Zur gelungenen Kür fehlen einfach die richtig aussagekräftigen Teile, ein gewisser Geist, das, was es ausmacht, eine CD immer und immer wieder zu hören.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Folter Records

Veröffentlichung

7/2005

Format

CD

Land

Genre

Black Metal