Die Ecke Deathspell Omega, Dark Fortress und alte Secrets Of The Moon steht Schammasch nach wie vor äusserst gut. Mit ihrem Drittwerk "Triangle" schlagen die Eidgenossen in die Kerbe vergangener Tage und ziehen an ihren Vorgängerwerken deutlich vorbei. Bei einer dreifachen Spielzeit von 33:30 Minuten steckt dabei nicht nur der Teufel im Detail.

Denn "Triangle" ist keine einfache Ausgeburt. Vielmehr verlangt es dem Hören eine grosse Portion Geduld und Können ab. So gesellen sich zwischen die wahrlich knallharten Stücke seicht-rituelle Zwischenpassagen im Ambientstil. Gerade an diesen Stücken dürften sich die Geister scheiden, ziehen sich diese doch in typischer Doom-Ambient-Art sehr stark in die Länge.

Über jeden Zweifel erhaben sind hingegen die leicht progressiv benetzten Schwarzstahlorgien. Wuchtiger Gesang trifft auf eiskalte Raffeleien, die mit dezenten Melodiebögen für eine stille Eingängigkeit sorgen. Zeitenweise entstehen Choräle im Stile von Rotting Christ, doch im Wesentlichen bleibt Schammasch weniger auf der epischen Seite, sondern setzt auf unterkühlte Akzente. Ein paar Mal stand Celtic Frost oder besser Triptykon für die Riffs Pate. Dazu zieht sich ein Hauch von Doom und Sludge durch die Stücke, auch wenn die meiste Zeit die andere Seite des Geschwindigkeitsanzeigers angepeilt ist. Insgesamt eine ausserordentlich gelungene Symbiose aus Meditation und Aggression.

Schammasch liefern eine der grossartigsten helvetischen Schwarzmetall-Kompositionen ab. Hätten sich die Ambient-Passagen nicht so stark ausgedehnt gezeigt, wäre sogar die Maximalpunktzahl nicht unerreichbar gewesen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Prosthetic

Veröffentlichung

3/2016

Format

CD

Land

Genre

Black Metal