Nach vier Jahren seit der letzten Veröffentlichung beglücken (?) uns Black Messiah erneut mit einer Portion geschwinden epischen Viking Metals. Mir kommen jedoch erhebliche Zweifel, ob die sechs Mannen mit ihren künstlichen Klängen auch nur einen einzigen Heidengott verzücken können.

Meist bolzt das mittelmässig produzierte Schlagwerk monoton in hohem Tempo dahin und wird durch durchschnittliche Gitarrenspielereien begleitet. Darüber legt sich ein leidiges Keyboard, welches dem vermeintlichen Viking Metal mit Power Metal Einschlag jeglichen Hang zur Vergangenheit tötet. Texte und Beibüchlein sind diesbezüglich passend: Kitsch in Reinkultur.

Die Negativpunkte sind erdrückend: Man stelle sich beispielsweise beim Stück "Blutsbruder" eine idyllische vorchristliche Dorfszenerie bei romantischem Sturm vor und Mitten ins Geschehen hüpft ein vorwitziger italienischer Gigolo und zupft fröhliche Melodien auf seiner Mandoline - völlig deplatziert. Dasselbe bei vielen Keyboardeinsätzen: Das Tasteninstrument wirkt wie ein rosaroter Plastiksack im Vordergrund eines erhabenen Bildes einer wundervoll rauen Berglandschaft.

Nun aber genug der zerreissenden Polemik: Es ist nicht zu leugnen, dass Black Messiah versuchen sehr viel in ihre Musik zu integrieren. Bei einigen Stilelementen wie Frauengesang, Violinenklängen und ungewöhnlichen Raffeleien macht dies einen ganz guten Eindruck. Allerdings habe ich des Öfteren das Gefühl, die Jungs wollen zu viel und können keine Prioritäten setzen. So wirkt das Album trotz den vielen Melodien verworren, kitschig und inkoherent statt episch und rau. Mit etwas dezenterem Keyboardeinsatz sähe die Sache jedoch schon ganz anders aus.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Einheit Produktionen

Veröffentlichung

5/2005

Format

CD

Land

Genre

Viking Metal