Willkommen zurück auf dem Gipfel des schwedischen Schwermetalls!
Unter anderem tummeln sich dort oben die Viking Death-Metaller von Amon Amarth, die schon wieder von sich hören lassen: "Twilight Of The Thunder God" ist der Titel des aktuellsten Kapitels der Amon Amarth-Diskografie und selbstverständlich ein weiterer Tritt auf der Leiter der Legendenbildung...

Irgendwie gewinnt man beim Einhören in die Machwerke der Schweden ein ums andere Mal den Eindruck, die Truppe sei in ihrer Entwicklung verharrt und es fehle an kreativen Neuheiten - oder woran liegt es sonst, dass die vergangenen Langspieler mit dem Neuling qualitativ Hand in Hand gehen, anstatt zu versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen?
Nun, ob nun stehengeblieben oder fortgeschritten - ganz egal, denn solange man derart schlüssiges und prägnantes Tonmaterial zustande bringt, hinterfragt kein Kritiker ernstlich den Stand der musikalischen Evolution.

Wenden wir uns also dem jüngsten Sprössling zu, "Twilight Of The Thunder God".
Hier kann ich mir netterweise ausufernde Erläuterungen zum Songwriting sparen, denn ein simpler Verweis auf den direkten Vorgänger "With Oden On Our Side" genügt, um den kompositorischen Inhalt des aktuellen Albums darzulegen.
Eine periphäre Neuerung gibt es im instrumentalen Bereich zu entdecken, denn die Gitarren kommen recht abgesetzt daher und tragen eine noch eminentere Verantwortung, als man bisher gewohnt war.
Diese weitere Aufwertung der Sechssaiter überzieht alle zehn Kompositionen mit einem transparenten und zugleich majestätischen Anstrich, der das Liedgut noch näher an die Schwelle zur akkustischen Perfektion rückt.
Hierfür ausserdem zuständig waren die anwesenden Gastmusiker, deren Hülle und Fülle Amon Amarth früher oder später in ein zeitweises All-Star-Projekt verwandeln könnte.
Roope Latvala von Children Of Bodom verwandelt den Titeltrack mit seiner fliegenden Gitarre in ein Kronjuwel, L.G. Petrov (Entombed) reichert "Guardians Of Asgaard" stimmlich an und an "Live For The Kill" beteiligt sich mit Apocalyptica gleich eine ganze Gastband.

Nichts neues also aus dem Hause Amon Amarth - wieder einmal regulierte Spitzenklasse ohne Mängel und Ausfallserscheinungen - was denn bitte sonst?
Die Schweden haben vor vielen Jahren verstanden, wie man erfolgreiche und packende Musik fabriziert - und halten sich seitdem an ihren Masterplan.
Jeder Fan der Band wird sich "Twilight Of The Thunder God" ohnehin besorgen, ich möchte das Werk jedoch auch sämtlichen Quereinsteigern wärmstens ans Herz legen, da es sich einfach lohnt, sein Geld in solch patente Klangkunst zu investieren.

Albuminfo

Punkte

 

5/5

Label

Metal Blade

Veröffentlichung

11/2008

Format

CD

Land

Genre

Viking Metal