Igitt: Die Leute von Crash Music scheinen eine Nase für schlechte Titelbilder zu haben. Die biedere Alienfamilie beim Abendbrot (anscheinend gibt es Menschenhirn) hätte mich beinahe davon abgehalten, mich näher mit dem Zweitling der Italiener zu befassen. Und dies obwohl mich bereits das Demo 2003 überzeugt hatte. Hätte ich mir "They Are As Us" auf Grund des hässlichen Covers nicht zu Ohren kommen lassen, es wäre ein mittleres Debakel geworden.

Zugegeben, der letzte Satz ist etwas übertrieben, aber auf alle Fälle wäre ein mächtiges Album beinahe an mir vorbei gegangen. Die Elchtöter aus dem Süden zelebrieren eine Art des melodischen Todesbleis, die auf der einen Seite hochmelodisch ist und auf der anderen Seite trotzdem genügend Härte mitbringt. Wer dieses Klanggebilde nicht mag, ist entweder immer noch auf das Cover fixiert oder hat Waffeln an den Ohren. Genau wie es sich gehört, bringen Risingmoon eine gewisse Portion Eigenständigkeit mit, ohne aber ihre schwedischen Wurzeln zu verleugnen. Da wären zum einen ein paar Samples, die sich leicht nach Science Fiction anhören und so perfekt ins Alien-Konzept des Trupps passen. Des Weiteren wagt man sich stellenweise auch an fremdartigen sauberen Gesang heran, driftet aber nicht in poppige Gefilde ab. Alle Stücke sind von Aufbau her sehr gelungen und die Südländer verstehen es, Melodien zu schreiben. Doch ein Song ragt noch etwas oben heraus. Das hymnenhafte "Almost Insignificant" ist alles andere als unbedeutend und bringt neben einem Refrain mit Hitcharakter die nötige Portion an Schwermut mit. Die zehn Jahre Erfahrung haben den Dreier zu einer echten Perle reifen lassen!

Wer von den neuen In Flames enttäuscht ist und in deren alten Tagen schwelgen will, kommt an der neuen Risingmoon nicht vorbei: Pflichtkauf!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Crash Music

Veröffentlichung

4/2005

Format

CD

Land

Genre

Death Metal