Die Struktur der auf "Massive Retaliation" vertreten Songs weist gewisse Ähnlichkeiten zum musikalischen Schaffen von Amok und anderen welschen Bands auf. Nur sind sie nicht ganz so hektisch. Man packt die Songs nicht ganz so voll wie die Kollegen, was die Musik etwas zugänglicher macht.
Dass man die Instrumente beherrscht, wird schon nach wenigen Minuten klar, zumal auch die Produktion gelungen ist und man sich nicht zuerst durch einen Soundmatsch hören muss, um etwas herauszuhören. Es wird auf der ganzen CD amtlich geknüppelt, geschrummelt und gegrunzt. Schade ist, dass mangels eines Schlagwerkers auf eine Drum-Maschine zurückgegriffen werden musste. Bis auf wenige Passagen ist diese jedoch angenehm anzuhören und man hat sich sichtlich Mühe gegeben, nicht in abstruses, unspielbares Gekloppe abzudriften.
Die Gitarrenarbeit ist, wie schon erwähnt, beeindruckend. Ein treibendes Riff jagt das nächste und die Übergänge dazwischen erscheinen ausgeklügelt und durchdacht. Und trotzdem vermag mich die Scheibe nicht wirklich mitzureissen. Irgendwie schaffen es Dark Rise nicht, ihren Kompositionen den (für mich) extrem wichtigen Höhepunkt zu verpassen. Ich wage in meinem Erklärungsnotstand den Vergleich mit einer Fahrt auf einem leistungsstarken Motorrad. Es macht einfach mehr Spass, eine kurvenreiche Passstrasse zu befahren und im Wechselspiel von bremsen und beschleunigen die Kraft der Maschine zu spüren, als mit 200 Sachen über die Autobahn zu brettern.
Eigenständigkeit sucht man leider vergebens bei Dark Rise. Wer sich nicht auf Experimente einlassen will und auf altbewährtes steht, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Deadsun Records |
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Veröffentlichung |
4/2005 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |