Das textliche Konzept von "Fairy Tales From Hell's Cave" orientiert sich nicht nur zu Alibizwecken an einem bekannten Literaturwerk (Göttliche Komödie von Dante). Das Album selbst hört sich ebenfalls wie eine erzählte Geschichte an, was wohl daran liegen mag, dass die Mandragora Scream Songs in der Lage sind, eine sehr breite Stimmungspalette wiederzugeben, und je nachdem, wie diese gerade herüberkommen soll, werden ganz verschiedene Gefühls- respektive Klangbilder geschaffen. Damit Ihr Euch darunter etwas vorstellen könnt - hier die Zusammenfassung des textlichen Konzepts. Kurz gesagt geht's um die Reise eines Verstorbenen, welche in der Hölle beginnt, durch's Fegefeuer führt und im Paradies endet. Genau dieses Auf und Ab respektive die starken Kontraste innerhalb dieser Geschichte werden durch Mandragora Scream hervorragend musikalisch umgesetzt.
Neben den wirklich tollen Songs verdienen auch die Akteure Beifall. Morgan Lacrioix, Sängerin und Aushängeschild der Combo, hat eine unglaublich charismatische Stimme zu bieten. Wenn's bei Mandragora Scream härter zugeht, wirkt sie wie eine Sängerin aus dem Alternative Bereich, und wird das Material sanft und leise, stellt sie sofort auf entsprechend zurückhaltende und gefühlvolle Vocals um. Aber auch die restlichen Bandmitglieder, John Peter Morris (guitars), Terry Horn (guitars) und Jeff Brian Palmitteri (bass) überzeugen voll und ganz, und wenn man dann noch einen Schlagzeuger hat, der auf den Namen Mr. Tonde hört (cool, oder?), kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Jedenfalls bei Mandragora Scream nicht, denn die Italiener haben Titel für Titel feinsäuberlich und mit viel Fingerspitzengefühl instrumentiert, anstatt sich mit einer gleichbleibenden Soundkonstellation quer durch die gesamte Scheibe zu nudeln.
Alles in allem suggeriert dieser Beschrieb sicherlich ein kompliziertes und schwer verdauliches Werk. Dem ist aber nicht so, denn Mandragora Scream haben relativ eingängiges und leicht nachzuvollziehendes Material für Euch bereitgestellt. Als gute Anspieltips können hier sicherlich das rockige "The Time Of Spells", der abschliessende Titeltrack sowie das bombastisch schöne "Cryin Clouds" genannt werden. Lediglich von "Brain Strom", einem eigentlich tollen Song, ist etwas abzuraten, denn diese digitalisierten Stimmeffekte, wie sie neuerdings öfters mal im Popbereich anzutreffen sind, gehen einem schnell auf die Nerven.
Ansonsten ist ein kurzes Reinhören bei "Fairy Tales From Hell's Cave" absolut anzuraten. Keine Musik zum Abrocken, eher zum Hinhocken, und dennoch unbedingt empfehlenswert.
Albuminfo
Punkte |
0/5 |
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Label |
Caipiranha Records |
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Veröffentlichung |
9/2001 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Gothic |