Das kommt mir doch sprichwörtlich spanisch vor: eine Band aus Italien, die einen spanischen Namen trägt und auch in dieser Sprache singt. Nun ja, auf jeden Fall war ich sehr gespannt auf die Musik, die uns diese Band zu bieten hat, da sie versucht, zwei Stile, die ich liebe, miteinander zu verbinden: Metal und Flamenco. Den Beweis, dass sich durch die Durchmischung von metallischen und folkloristischen Klängen wundervolle Musikgebilde kreieren lassen, haben Bands wie Finntroll, Asmegin und Skyclad schon lange erbracht. So war ich guten Mutes, dass auch die Südländer es schaffen, ihre Volksmusik schön in den Metal zu integrieren.

Das Debüt-Album wird durch eine spanisch gesprochene Nachrichten-Sendung eingeleitet, wobei langsam Flamenco- und Gitarrenklänge hinzukommen. Auf einen Schlag weicht all dies deftigem Thrash Metal, der manchmal aber noch Congas-Einsprengsel enthält. Über den Thrash, der gespielt wird, gibt es nicht viel zu sagen, da er weder schlecht noch überdurchschnittlich ist.

Oft werden ein paar Flamenco-Gitarren-Klänge als Einleitung eines Liedes eingesetzt oder finden manchmal als kurze Zwischenstücke Verwendung. Aber grundsätzlich ist der Anteil dieser Musik am Gesamtwerk sehr klein. Eine Verschmelzung der zwei Musikstile ist leider kaum auszumachen, zumal die Übergänge meist zu hart sind. Dass die Verwebung nicht besser funktioniert, liegt vielleicht daran, dass ein anderer Metal-Stil als Thrash eher für einen Flirt mit dem Flamenco geeignet wäre.

Ganz gemäss dem Bandnamen (Raza De Odio – zu Deutsch: Rasse des Hasses) setzt Frontmann Zanna seine gewöhnungsbedürftige Stimme hasserfüllt ein. Sie klingt ausserdem heiser und trägt einen grossen Teil dazu bei, dass die Lieder manchmal einen leicht punkigen Anstrich erhalten, was mir nun mal nicht zusagt.

Ein Lied, das sich unter all den andern hervorhebt, ist "Vente pa' Madrid"; Ausnahmsweise sehr geschickt schafft es das Quintett, für etwas länger Flamenco-Elemente zu integrieren. Das Stück ist das wohl fröhlichste auf dem ganzen Werk und wenn im Refrain die ganze Band aufgestellt und punkig das Fast-schon-Volkslied mitträllert, dann wäre dies eine Freude für jede pogowütige Masse.

"La Neuva Alarma" ist wirklich keine schlechte CD, doch sie vermag mich auch nicht zu begeistern. Aber Respekt, dass sich eine Band mal an solch einen Stil-Mix wagt! Ein paar ganz gute Ansätze sind ja auch schon vorhanden, jetzt müssen die Jungs halt einfach noch mal hinter die Bücher.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Scarlet Records

Veröffentlichung

11/2004

Format

CD

Land

Genre

Thrash Metal