Die fast schon unheimliche Stille wird durch raue Gitarren, welche düstere Monotonie ausstrahlen, zerstört und eine Stunde schwarzmetallische Kunst in Reinkultur bricht hinein. Abwechslungsreich und eigenständig rollt das Midetempo Black Metal Werk aus den Boxen und versetzt den Zuhörer in eine Trance.

Die Rede ist vom neusten Output der schwedischen Black Metal Truppe Armagedda. "Ond Spiritism" ist nun das vierte full-lenght Album und hebt sich deutlich vom restlichen Material der Schweden ab. Wo einst rasende Drums und klirrende Gitarren zu hören waren, herrschen jetzt düstere und monotone Hymnen. Das Wort "monoton" ist hier aber alles andere als negativ zu verstehen. Im Gegenteil, denn Armagedda haben es geschafft, ohne irgendwelche künstliche Hilfsmittel einen eigenen Sound zu kreieren, der trotz der (teils etwas über-) langen Songs nie langweilig wird. Besonders gefallen mir die Wechsel zwischen den ruhigen und harten Passagen, welche gerade beim spannenden "Döden Styr Livet" perfekt zur Geltung kommen. Der einzige etwas schnellere Song des Albums ist der letzte Track "Afgrvndsvisioner", der darauf vom ruhigen Outro abgelöst wird, welches das Album langsam ausklingen lässt. Somit wird dem Zuhörer wieder eine sanfte Landung in die Realität gewährleistet. Passend zur musikalischen Darbietung der Schweden ist auch die Aufmachung von "Ond Spiritism". So fällt das Cover im Vergleich zu vielen anderen Black Metal Scheiben ganz klar aus der Reihe, was ich aber als durchaus positiv empfinde.

Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: Armagedda haben hier ein absolut eigenständiges musikalisches Meisterwerk komponiert, bei dem man immer wieder Neues entdecken darf. Doch trotz allen Experimenten hat man die grimmige, düstere Seite des Black Metal nicht vernachlässigt… ganz im Gegenteil. Für mich ganz klar ein wahres Highlight 2004!

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Agonia Records

Veröffentlichung

10/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal