Das Projekt Martyr hatte den Besetzungswechsel bei Krabathor schon angekündigt. Bruno flog raus, Speckman kam rein. Alte Liebe rostet nicht, dachte sich der nun arbeitslose Vokalist und Basser Bruno wohl, denn für das restliche Line-Up von Hypnos hat sich der gute Mann 2 weitere ex-Krabathorleins geholt, nämlich Hire (guitars) und Pegas (drums). Nach der selbstbetitelten Mini CD liegt nun also der Longplayer "In Blood We Trust" vor. Krabathor/Martyr vs Hypnos? Nun, der Gedanke hat was, zumal die Musik der beiden Formationen erwartungsgemäss nicht sehr weit voneinander entfernt ist.

Für "In Blood We Trust" gibt's übrigens einen äusserst nennenswerten Gast zu verzeichnen, und zwar Mika von Impaled Nazarene, der immer wieder mal ein paar Schreie los wird, um die tiefen Growls von Bruno zu unterstützen. Die Tatsache, dass das Album im Exponent Studio aufgenommen wurde (Krabathor waren auch schon da), müsste einen eigentlich besonders misstrauisch machen, denn aufgrund der zahlreichen Gemeinsamkeiten ist die Gefahr der Klonerei ziemlich gross. Es ist jetzt auch nicht so, dass "In Blood We Trust" etwas revolutionär Neues bietet, ganz im Gegenteil. Die kraftvoll produzierten Death Metal Stücke bewegen sich zwischen Midtempo und gezügelter Raserei, und bei manch einem Riff würde es einem gar nicht auffallen, wenn die Bands untereinander die Songs tauschen würden. Positiv auffallen tut allerdings Hire, der neben seiner Rhythmusarbeit auch noch ziemlich starke Gitarrensolis zu bieten hat, und auch die gelegentlichen Samples und Keyboardeinspielungen (minimal, höchstens zu Songbeginn resp. Intro und Outro) lockern "In Blood We Trust" auf. Ein Titel, der natürlich sofort ins Auge springt (autsch! - Anm. d. Red.) ist "Lovesong", der tatsächlich eine Art Death Metal Ballade darstellt. Nun ja, nur etwas für die harten Liebenden natürlich, aber der Song gesteht Bruno und seinen Kumpanen einen gewissen Einfallsreichtum zu. Aber natürlich lassen's Hypnos auch mächtig kleppeln, keine Frage, was schon beim Opener "Burn The Angels Down", welcher übrigens bedeutend origineller ist als der Songtitel selbst (toller Bruno vs Mika Shouterfight), klarstellt. Einen richtig coolen Groove hat auch "Sacrilegious" anzubieten, zumal Mika hier mal richtig zum Zuge kommt. Und wer's dann noch ganz heftig und deftig möchte, für den hat es auch was dabei, "Fatal Shine Of The Sky" beispielsweise.

Was fängt man jetzt mit einem solchen Album an? Coole Songs hat's drauf, Power gibt es jede Menge und relativ abwechslungsreich ist es auch. Alleine die Tatsache, dass in letzter Zeit eine Menge gute Death Metal Alben veröffentlicht wurden und die Krabathors "in Kürze" eigentlich zwei Scheiben rausgebracht haben, ohne eine einzige Platte zu veröffentlichen (verstehn'se?), stimmt etwas missmutig. Irgendwie kommt man sich ein bisserl verarscht vor. Aber wie gesagt, gut angelegt wär's eigentlich, das Ersparte.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Morbid Records

Veröffentlichung

11/2000

Format

CD

Land

Genre

Death Metal