Ich tat mich anfangs sehr schwer, diese CD objektiv zu beurteilen, da sie nicht zugänglich für mich war. Doch meine Meinung hat sich teilweise geändert.
Nach dreijähriger Schaffenspause liegt nun das neue Werk der Truppe vor, die sich auf ihre Fahnen geschrieben hat, hauptsächlich europäische Sagen und Mythen zu besingen. Es werden Ausflüge zur Europalegende, dem Stiertanz, der minoischen Kultur, der spanischen Geschichte, den Einflüssen der Mauren, bis hinüber zu Barbarossa, zur Gralslegende und zu Lady Morgan la Fay gemacht. Andererseits wird aber auch die menschenvereinende Liebe in einigen Liedern thematisiert.

Als Gesamtwerk hört sich das anfangs zwar recht gewöhnungsbedürftig an, gefällt aber bei wiederholtem Hören zusehends besser. Die in englisch, französisch oder deutsch vorgetragenen Texte werden entweder von weiblichem (Susanne Grosche) oder männlichem Gesang (Alex Menz) zum Besten gegeben und der Zuhörer merkt sofort, dass hier kaum Laien am Werk sein können.
Auch die Instrumentierung ist eine gut gelungene Angelegenheit und besticht eindeutig durch ihre verschiedenen Trommeln und die Kesselpauken, die wohl das eigenständigste Merkmal der Band sind. Zu ihnen gesellen sich Instrumente, wie Gong, Akustikgitarre, das Glockenspiel und leider auch der Synthesizer.

Was bis hier noch sehr überzeugend klingt, ist es in der Realität leider nicht ganz, denn abseits von dem hohen Mass des Könnens, welches ohne Frage vorhanden ist, hat die CD nach den ersten vier wirklich faszinierenden Stücken ihr Feuer verschossen. Das Album wird langweiliger und der sehr oft nervende Synthesizer begibt sich auch schon mal in elektronische Acid-Regionen ("Dance of Taurus"), was ihn in keinem Fall sympathischer macht. Zudem wirkt der tadellose Sprechgesang (kein Rap!) für mich manchmal überaus deplaziert, wie zum Beispiel in "Lord Of Heaven" und "Europa". Diese zwei Stücke stellen dementsprechend den Tiefpunkt des Silberlings dar, obgleich sie nicht als schlecht zu bewerten sind.

Für Anhänger der Band, Freunde von Neo-Folk mit starkem Synthesizer-Einsatz und Neugierige, die sich für die behandelten Themen interessieren eine Platte die wohl ihr Geld wert ist. Für den Rest der Welt komplett unbedeutend und, vor allem, total unmetallisch.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Auerbach Tonträger

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Folk