Das angesprochene "sich selber treu bleiben" heisst, dass bei einer Scythe Scheibe immer aggressiver Todesmetall mit einigen atmosphärischen Schwarzwurzelklängen angereichert wird und so eine trübsinnige Stimmung kreiert werden soll. Bei "The Process Of Rotting" ist dieses Vorhaben erstmals gescheitert. Dies liegt wohl daran, dass die Stücke merklich nicht so durchdacht sind wie auf dem Letztling. Vergleiche mit Opeth werden damit obsolet - diese sind schlicht zehn Stufen besser.
Es fehlen nicht nur neue Impulse, sondern auch ein grosser Teil der Atmosphäre, wie sie auf dem Vorgängeralbum noch vorhanden war. Da auch kein Stück wirklich heraussticht, bleibt mir nichts anderes, als mitzuteilen, dass Scythe ins graue Mittelfeld abgerutscht sind. Dies ist umso bedauerlicher, als dass die Norddeutschen für mich lange als Geheimtipp gegolten haben. Doch das unspektakuläre Werk macht solche Gedanken zu Schnee von gestern.
Zwar sind Scythe immer noch Scythe und präsentieren ihre Demosongs mit einen eigenen Stil. Allerdings zeigen sie sich auf "The Process Of Rotting" nicht gerade von ihrer Schockoladenseite. Selbsttreue wird zu Stagnation und verkappte Atmosphäre wird zur Langeweile. Schade, aber die Scheibe anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ist nichts geworden.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
|
Label |
Witches Brew |
|
Veröffentlichung |
9/2004 |
|
Format |
CD |
|
Land |
|
|
Genre |
Death Metal |