Gerade rechtzeitig, nämlich zu dem Zeitpunkt, als es mich wieder einmal so richtig drängte, die alte Demoscheibe der deutschen Moshtruppe in die Anlage zu schmeissen, kam der neue Silberling "Suicide For Life" in meine Wohnung geflattert.

Nachdem mich das Demo schon mehr als nur aus den Socken gehauen hat und die Jungs live die Zuhörer schon etliche Male in Grund und Boden gestampft hatten, waren die Erwartungen an das Debütalbum ziemlich hoch. Die Deutschen hatten also einiges zu verlieren, haben aber mit "Suicide For Life" mehr als gewonnen!

Dabei brauchte man gar nicht so grosse Risiken einzugehen: Der Fünfer hat sieben Stücke des legendären Demos in verbesserter Qualität noch einmal für das Album eingespielt. Und damit hatten sie schon im Vornherein die halbe Miete im Sack, denn die Stücke machen ohne die minimalen Unstimmigkeiten des Demos noch viel mehr Spass. In gewohnt direkter Death / Thrash Manier, irgendwo zwischen Bolt Thrower und Slayer, ballern uns Lunatic Dictator von einer Bangorgie zur nächsten. Es sind nicht die technischen Spielereien, sondern schlicht und einfach der Spassfaktor, der Lunatic Dictator’s Debüt zum Pflichtkauf machen. Da wären zum einen Melodien, beinahe Hymnen, die nur einen Weg ins Gehirn kennen, sich aber dafür dort fix verwurzeln. Zum andern sind es die Thrash Attacken, die keinen - auch noch so sturen - Kopf ungebangt lassen. Wer die Truppe schon einmal live genossen hat, weiss wovon ich spreche - und auf Konserve klingt das Ganze genau so mitreissend!

Bevor ich mich in Wortschinderei verliere folgende Empfehlung: Wer die 2001er Demo "War" noch nicht hat, soll bei "Suicide For Life" unbedingt zugreifen. Aber auch die glücklichen 300, die "War" schon ihr Eigen nennen, bekommen mit den Neuaufnahmen und der handvoll neuen Songs eine geballte Ladung, deren Kauf sich unbedingt lohnt.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal