All meine Befürchtungen wurden im ersten Durchlauf der Platte auch bestätigt. Keyboardwände die derart dominant sind, dass man den Song aus den Ohren verliert, keine klar erkennbare Linie in den Stücken und dazu im ersten Lied eine arg drumlastige Produktion.
Doch nach mehrfachem Hören wird man etwas wohlwollender. Zwar nerven die Keyboards in etwa 80% der Fälle immer noch tierisch (man höre sich nur "Blood Beguiles Phantoms" an) und die penetrante Dimmu-Schlagseite (ich verweise unter anderem auf "Chaos Attributes") zieht sich unentwegt durch das Album und lässt daher keine Eigenständigkeit aufkommen, aber der Eindruck verbessert sich doch etwas im Vergleich zum Erstkontakt.
Das liegt vor allem am starken Stück "Drakomorphos", das mit (glücklicherweise) dezentem Keyboardeinsatz und bisweilen rockigem Drumming hervorsticht. Die übrigen sieben Songs kommen aber über bestenfalls durchschnittlichen glatten Black Metal nicht hinaus. Auf dem gesamten Silberling fehlt mir schlicht und ergreifend das, was hier den Begriff Black Metal rechtfertigt. Wo ist hier der Wille zur Aggression? Von Räudigkeit und Primitivität ist auch nichts zu merken. Im Gegenteil, die Ergebnisse von Alghazanth klingen für mich zwar bombastisch (ich verweise auf die gut eingesetzten Chöre in "Forsaking The Yoke", durchaus gelungen), bisweilen kitschig, aber erfüllen für mich kein Kriterium für Black Metal. Bevor das aber in eine Definition von "echtem" Black Metal ausartet belasse ich es dabei.
Diese Veröffentlichung wird wohl eher Leute ansprechen die auf atmosphärischen düsteren Metal abfahren als old school Black Metaller. An mir ist sie einfach nur vorbeigeplätschert und hat mich abgesehen von wenigen Momenten nicht angesprochen.
Albuminfo
Punkte |
2/5 |
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Label |
Woodcut Records |
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Veröffentlichung |
9/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Black Metal |