Hier stinkt es. Hier stinkt es richtig penetrant nach einfältiger Geldmacherei: Nachdem Karmageddon Media auf "Zero Tolerance" mit schlechten Proberaumaufnahmen von Control Denied schon mächtig ins Klo gegriffen haben, fressen die Holländer hier gleich noch einmal Scheisse.

Denn "Zero Tolerance II" ist etwas, was niemand braucht - nicht einmal ein ausgewiesener Death Liebhaber wie ich. Die Scheibe ist dem Meister des Death Metals in allen Belangen unwürdig. Die Aufnahmen der frühen Death-Demos "Death By Metal" und "Reign Of Terror” sind qualitativ so lausig, dass man sich ordentlich bemühen muss, um überhaupt etwas zu erkennen. Sie hören sich an, als ob irgendjemand versucht hätte durch ein neues Mastering die defizitären Aufnahmen zu korrigieren, aber kläglich gescheitert ist. Da hilft es auch nicht, dass einige Songs wohl in guter Soundqualität durchaus Potential hätten. Bei allem Respekt für die Arbeit von Chuck, solch eine miese Veröffentlichung hat er zum jetzigen Zeitpunkt nicht verdient. Durch "Zero Tolerance II" wird allerhöchstens einigen heutigen Demobands Mut gemacht: Auch Death haben einmal klein angefangen. Ständiges Pfeifen mit grausigem Soundmatsch ist aber ganz einfach nicht das, was ich von Death und Chuck hören will und auch nicht zu hören gewohnt bin.

Der zweite Teil der Scheibe enthält dann Live-Songs aus dem Jahre 1990. Die Stücke lassen zwar die Genialität von Chuck und seinen Mannen durchblicken, kommen aber wiederum in lausiger Soundqualität daher. Da habe ich schon mässige Bootlegs gehört, die besser waren.

Statt irgendwelcher würdigenden Worte stinkt dann das bescheidene Booklet auch noch nach Eigenlob des Labels und verspielt die letzten Sympathiepunkte gegenüber "Zero Tolerance II". Leute, lasst ganz einfach die Finger von diesem deponiewürdigen Müll und holt euch die wirklich kaufenswerten Death-Alben "The Sound Of Perseverance", "Symbolic" sowie "Leprosy".

Albuminfo

Punkte

 

1/5

Label

Karmageddon Media

Veröffentlichung

9/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal