"Hyborea" enthält variables, dunkles und zähflüssiges Material, das vor allem durch seine Wuchtigkeit und nicht wegen der eigentlichen Brutalität den Hörer zermürbt. Obwohl meist schwerfällig unterwegs, verstehen es die Westküstenmetaller sich auch mit flotteren Gangarten fortzubewegen. Bittersüsse Melodien werden in die kräftigen, stimmungsvollen und energiegeladenen Stellen gebettet. Das gelegentlich eingesetzte Tasteninstrument verstärkte die dunkle aber majestätische Atmosphäre.
Die Klänge erinnern grob an Candelmass und Primordial, seltener auch an Celtic Frost. Am besten gefallen mir die Südkalifornier, wenn sie sich in Richtung My Dying Bride treiben, was vor allem durch den fesselnden Grunzgesang begünstigt wird. Allgemein vermag das gesangliche Wechselspiel, eine Melange aus kehllastigem-, tiefem Klarggesang und einigen gesprochenen Stellen, zu überzeugen.
Die grosse Schwachstelle des sonst überzeugenderen Werkes befindet sich in den zu vielen Facetten und Gesichter der einzelnen Nummern. Für ein Doomalbum ist es zu abwechslungsreich und den musikalischen Roten Faden dieser Konzeptscheibe vermisse ich völlig.
Ein mehr als anständiges Debüt ist den Jungs aus Los Angelas geglückt, das aber leider als Konzeptalbum versagt. Wer auf der Suche nach einer modernen, progressiven Aufarbeitung der Neunziger ist, kann mit "Hyborea" nichts falsch machen.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Grau |
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Veröffentlichung |
3/2007 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |