Der Eine oder Andere mag sich bestimmt noch an die Druiden Doom Band Morgion erinnern, welche sich vor etwa zwei Jahren aufgelöst hat. Keen of the Crow entstand wie einst Phönix aus der Asche, aus den Überesten jener einzigartigen Kapelle um dem todesbleiernen Weltuntergangsstahl der glorreichen Frühneunzigern Tribut zu zollen, und ihn mit modernen und progressiveren Elementen zu bereichern. Entstanden ist dabei ein Konzeptwerk, dessen Liedgut auf die fiktive Geschichte des Barbaren Conan von Cimmerien zurückgreift.

"Hyborea" enthält variables, dunkles und zähflüssiges Material, das vor allem durch seine Wuchtigkeit und nicht wegen der eigentlichen Brutalität den Hörer zermürbt. Obwohl meist schwerfällig unterwegs, verstehen es die Westküstenmetaller sich auch mit flotteren Gangarten fortzubewegen. Bittersüsse Melodien werden in die kräftigen, stimmungsvollen und energiegeladenen Stellen gebettet. Das gelegentlich eingesetzte Tasteninstrument verstärkte die dunkle aber majestätische Atmosphäre.

Die Klänge erinnern grob an Candelmass und Primordial, seltener auch an Celtic Frost. Am besten gefallen mir die Südkalifornier, wenn sie sich in Richtung My Dying Bride treiben, was vor allem durch den fesselnden Grunzgesang begünstigt wird. Allgemein vermag das gesangliche Wechselspiel, eine Melange aus kehllastigem-, tiefem Klarggesang und einigen gesprochenen Stellen, zu überzeugen.

Die grosse Schwachstelle des sonst überzeugenderen Werkes befindet sich in den zu vielen Facetten und Gesichter der einzelnen Nummern. Für ein Doomalbum ist es zu abwechslungsreich und den musikalischen Roten Faden dieser Konzeptscheibe vermisse ich völlig.

Ein mehr als anständiges Debüt ist den Jungs aus Los Angelas geglückt, das aber leider als Konzeptalbum versagt. Wer auf der Suche nach einer modernen, progressiven Aufarbeitung der Neunziger ist, kann mit "Hyborea" nichts falsch machen.

Albuminfo

Punkte

 

3/5

Label

Grau

Veröffentlichung

3/2007

Format

CD

Land

Genre

Death Metal