Die Orgelklänge sind bei weitem nicht das einzig abnormale an der Mini CD, wie man nach einigen Sekunden, nach denen der typische Necrophagia Death Metal Schleppsound die Sauerstoffmoleküle in Schwingung zu versetzen beginnt, glauben könnte. Denn schon bald zeigt sich die andere, neue Seite von Necrophagia wiederholt: Filmreife Soundsamples und groteske Ambientpassagen, die bisweilen an feierliche Hochzeitsmelodien oder schaurige Filmszenen erinnern, machen mindestens die Hälfte des Materials auf "Goblins be thine" aus. Die Stücke hören sich so recht seltsam an und nur gelegentlich finden sich Übergänge zu todesmetallischen Klängen. Doch dies tut der bedrohlichen Stimmung nichts an. Im Gegenteil: Nachdem mich ältere Scheiben nie so richtig begeistern konnten, brilliert "Goblins be thine" vor Eigenständigkeit. Wenn ich bei einigen Stellen von "The Fog" sogar Vergleiche mit Nocte Obducta’s "Stille" machen kann, dann zeigt dies, wie stark sich das Spektrum von Necrophagia erweitert hat. Trotzdem kommen auch Todesmetaller und vor allem Horrorfreaks auf ihre Kosten. Ohne jegliche optische Reize, entstehen beim Genuss der Musik grauenhafte, abgründige Bilder, die die Fantasie weiter treiben, als so manch guter Horrorklassiker.
Vielleicht wirkt die Scheibe für den einen oder anderen, als ob sie nicht wirklich aus einem Guss ist. Das ist auch mein grösster Kritikpunkt. Ansonsten fährt mir die Scheibe trotz der kurzen Spielzeit recht gut ein, sie ist aber auf alle Fälle nichts für suicidale oder schwache Gemüter.
Albuminfo
Punkte |
3/5 |
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Label |
Red Stream |
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Veröffentlichung |
8/2004 |
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Format |
CD |
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Land |
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Genre |
Death Metal |