Roadrunner Records waren mir bisher eigentlich nur ein Begriff als Label von Crossovergruppen wie DogEatDog, umso erstaunter war ich mit Zao eine Band von eben jenem Label zur Review vorliegen zu haben.

Die ersten Takte des Albums "the funeral of god" überraschen mich aber durchweg positiv. Enorm grooviger, und aggressiver Metal, den ich schon fast als Death Metal titulieren würde. Dazu ein Sänger der sich die Stimmbänder wund brüllt. Guter Start.

Leider hält mein guter erster Eindruck von Zao genau 1:42 Minuten, denn dann setzt unglücklicherweise dieser so Nu Metal-typische klare Jammergesang ein wie er mir die Magensäfte in die Mundwinkel treibt. Dummerweise ist der klare Gesang kein einmaliger Ausrutscher sondern beabsichtigt, wie die folgenden Stücke klarmachen.

Schade, ohne eben diese Stimme, nur mit dem wütendem Gebrülle, wäre die Veröffentlichung noch ganz annehmbar. "The last revelation" oder "the last song from Zion" sind beileibe keine schlechten Kompositionen, sondern können selbst mich old school Anhänger in Sachen Metal begeistern. Aber nur am Gesang krankt dieser Silberling nicht ausschliesslich. Ab der Hälfte des Albums wird auch die Instrumentalisierung immer bescheidener. Erster Totalausfall ist die Nummer "in times gone past". Das Material dümpelt derart lahm und uninspiriert vor sich hin, grausam. Dies ist einer der Momente in denen man das Ende des Stückes regelrecht herbeisehnt und erst nach schier endlosen 4:33 Minuten erlöst wird. Und wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein neues Unheil her. Hier heisst dieses Unheil "truly, truly, this is the end". Einen Moment denke ich wirklich, dass dies das Ende ist und dass ich die CD in hohem Bogen aus meiner Anlage schmeisse, doch jede Band hat ihre Chance verdient. Aber auch nach x-maligem Hören des Songs komme ich immer wieder zu dem Ergebnis das mir dieses Zeug mit seiner nervigen laut-leise Dynamik nichts gibt. Leider wird es bis zum Schluss nur noch geringfügig besser. Lediglich das melodiöse Ende des letzten Songs stimmt mich noch versöhnlich.

Nach einer ansehnlichen ersten Halbzeit ist Zao gleich zu Beginn der zweiten die Luft ausgegangen und man bricht qualitativ gnadenlos ein. Ob das nun an Ideenlosigkeit oder weiss-der-Teufel-was liegen mag, kann ich nicht sagen. Nur soviel steht fest, diese CD ist nur was für Hörer die mit modernen Metal wie Fear Factory und Konsorten klarkommen. Ich als Traditionalist bin froh mir das Teil nicht noch mal bis zum Ende anhören zu müssen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Roadrunner Records

Veröffentlichung

7/2004

Format

CD

Land

Genre

Metal