The Empire strikes back! Genau, denn nach einer unfreiwilligen Schaffenspause (zuvor wurde das Debut Redemption aufgenommen und eine längere Tour absolviert), welche durch den Weggang eines der Gründungsmitglieder (Derik Roddy, drums, ging zu Hate Eternal) verursacht wurde, fand man glücklicherweise schnell in Form eines alten Freundes einen Ersatzschlagzeuger, und dieser ist kein geringerer als Alex Marquez von Malevolent Creation. Jason Blachowicz (bass and lead vocals, war früher auch bei Malevolent Creation) und J.P. Soars (guitar and vocals) konnten somit Platte Nummer zwei in Angriff nehmen, und da der Erstling Redemption nicht nur gut bei den Rezensierern wegkam, durfte man gespannt sein, was einen mit Doomed To Inherit erwarten würde. Klar, keiner kann sich zwei Durchhänger erlauben. Dafür ist diese Szene viel zu kurzlebig, vor allem im Moment.

Und, was soll man sagen, meine lieben Freunde des Kleppelsounds, Divine Empire lassen es määäääächtig Knacken im Gebälk, und zwar mit einer wohldosierten Mischung aus Highspeed (zur Hauptsache) und brechenden Midtempopasssagen. Als musikalische Anleihen könnte man Divine Empire vielleicht Deicide und Morbid Angel andichten, aber gerade die Kombination zwischen unendlich tiefen Growl- und heiseren Kreischvocals sowie einige Gitarrenpassagen geben dem Werk einen kleinen, aber feinen Black Metal Touch. Doch wie gesagt, nur einen kleinen, denn unterm Strich ist Doomed To Inherit Death Metal und sonst gar nichts.

Man sollte sicherlich nicht verleugnen, dass Doomed To Inherit nicht NUR aus absoluten Ueberfliegern besteht. Divine Empire zeigen an der einen oder anderen Stelle definitiv noch einige Songwriting Schwächen, denn ein paar Titel hätte man auf jeden Fall interessanter gestalten können. Nichts desto trotz werdet Ihr auf diesem Album einige Killersongs finden. Als Empfehlung könnte man hier das bretterharte Repulsive oder das vornehmlich im Hochgeschwindigkeitsbereich liegende Dead And Martyred (mit tollem B-Movie Intro "Do you ask me if I have a God complex? Let me tell you something: I AM God!") aussprechen. Aber auf jeden Fall, und das scheint wohl das Wichtigste zu sein, ist Doomed to Inherit ein Stück amerikanischer Death Metal Kunst, die auch in Europa gut ankommen wird und sich nicht ausschliesslich auf Amiqualitäten reduziert, denn Death aus den Staaten ist nun mal nicht unbedingt jedermanns Sache (mist, hoffentlich liest Mike diesen Artikel nicht). Wie gesagt, ein qualitativ sehr gutes Album, dieses Doomed To Inherit, auch wenn es nicht vor Ueberraschungen strotzt. Doch wer mag schon Ueberraschungen bei einer klassischen Death Metal Platte, höhö.

Doomed To Inherit wurde, nebenbei bemerkt, grösstenteils in den frühen Morgenstunden aufgenommen, also zwischen Mitternacht bis 6.00 Uhr morgens. Neil Young soll mal gesagt haben, dass die beste Musik um 3.00 Uhr morgens gemacht würde. Wie dem auch sei, Gähnen tut zumindest keiner auf der Platte, und als Zuhörer dürfte Euch das ebenso wenig passieren.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Hammerheart

Veröffentlichung

4/2001

Format

CD

Land

Genre

Death Metal