Mit dem Debutalbum Reign Of Tempests, welches 1998 herauskam, revolutionierten die Berliner nicht unbedingt die deutsche Black Metal Szene, da wollen wir mal nichts beschönigen. In die ersten Reihen der germanischen Düsterknaben konnten sich Dies Ater allerdings guten Gewissens drängeln, was eigentlich auch nicht so schwierig war, denn zu dieser Zeit förderten die meisten deutschen Black Metal Bands ziemlich unausgegorenes Material zu Tage, und so gab es eigentlich nur die paar ersten Reihen, in die man sich stellen konnte. Dahinter kam lange nichts mehr. Als Achtungserfolg könnte man Reign Of Tempests in diesem Falle wohl bezeichnen, und mit dem neuen Album waren Dies Ater nun gezwungen, ein bisschen mehr als damals abzuliefern, denn das Genre hat sich weiterentwickelt.

Natürlich werden Dies Ater auch dieses Mal nicht darum herum kommen, mit den Dunkelgrafen verglichen zu werden, da sich beide Bands in der gleichen Ecke austoben. Through Weird Woods dürfte allerdings klarstellen, dass Dies Ater einen mächtigen Sprung nach vorne gemacht haben. Die Produktion ist wirklich toll geworden und bleibt trotz einem zeitweise dominant auftretenden Keyboard rauh und aggressiv. Das Wechselspiel zwischen Midtempo und highspeed Gedresche wird so manchen Blackie frohlocken lassen, denn trotz den melodischen Passagen und den Tastensounds haben Dies Ater ihren deutschen Black Metal Sound nicht verloren. Wer den Dunkelgrafen vorwirft, zu eintönig zu klingen und Mystic Circle verurteilt, weil ihre Musik zu kommerziell wirkt, der ist bei Dies Ater genau richtig. Und wenn's die Berliner dann mal ein wenig melancholischer angehen lassen, erinnern sie gar ein wenig an die genialen Summoning (ja, insbesondere in Sachen Cover, das erinnert sogar mächtig an die Stronghold Platte - Anm. d. Red.).

Düstere Rauheit und epische Atmosphäre. Diese beiden Stimmungsbilder beherrschen Through Weird Woods. Das wirklich Lobenswerte an dieser Platte ist, das sie zu keiner Sekunde langweilig wird und trotzdem als "echt" bezeichnet werden kann. Die Ausrede, welche man oft hört, wenn weniger erfreuliche Scheiben aus diesem Bereich vorgestellt werden, lautet bekanntlich: "Na ja, ist halt true, das muss so klingen." Muss es eben nicht, und Dies Ater zeigen, wie's geht. Die Tatsache, dass die Berliner ein Keyboard verwenden, ändert daran gar nichts. Through Weird Woods erscheint weder hochpoliert noch herausgeputzt, und darum verdient der aktuelle Output auch dieses äusserst positive Review.

Albuminfo

Punkte

 

0/5

Label

Last Episode

Veröffentlichung

3/2001

Format

CD

Land

Genre

Black Metal