Noch bevor ich die ersten Töne hören konnte, hatte ich bereits meine ersten Probleme mit dieser CD. Ich hatte sie, ohne gross nachzudenken eingelegt und mein CD-Player wollte sie erst mal nicht abspielen! Tja nach einigem Kopfzerbrechen realisierte ich, dass ich die Scheibe falsch eingelegt hatte. Die schwarze Seite gehört nach unten und folglich die silbrige nach oben.

Endlich kam ich in den Genuss von Gabriel’s Cry’s Klangwelt, welche durch ein sehr atmosphärisches, fast hypnotisches Glockenspiel-Intro eröffnet wird! Obwohl das Cover nicht typisch schwarzmetallisch ist, kann man die Kärtner Kapelle klar in diesem Genre ansiedeln. Gabriel’s Cry haben aber in keinster Weise Scheuklappen an und lassen gekonnt thrashige und deathige Einflüsse in ihr Klanggewebe einfliessen. Trotz Orientierung an alten Grössen wie Emperor oder Immortal hat "Nation of Sin" einen Hauch von Moderne und Frische, ohne dabei ihre Wurzeln zu vergessen. Mit solchen Bands könnte sich der Untergrund weiterentwickeln!
Blastbeat-Attacken im Wechsel mit gemächlicheren Abschnitten lassen das Album nie langweilig werden und das instrumentale Zwischenstück fügt sich wunderbar ins Gesamtbild ein. Abgemischt ist das Album für eine Eigenproduktion top und das stellenweise absichtlich "verschmierte" Schlagzeug kommt ganz gut herüber.
Stimmlich setzt man auf einen Zweispänner mit typischem Geschrei und Dornenreich ähnlichen Gesangspassagen. Das steht der Band ausgezeichnet und auch die Texte gehören definitiv nicht in die unterste Schublade. Das einzige was wirklich negativ auffällt, dafür um so mehr ins Gewicht fällt, ist die kaum vorhandene Atmosphäre!

"Don’t you feel the magic behind?" ist in ihrem Booklet abgedruckt und da bleibt mir leider nur ein "ansatzweise" als Antwort übrig. Das ist genau die momentan grosse und absolut fatale Schwachstelle von Gabriel’s Cry und aus diesem Grund kann ich "Nation Of Sin" leider nur bedingt weiterempfehlen.

Albuminfo

Punkte

 

2/5

Label

Eigenproduktion

Veröffentlichung

6/2004

Format

CD

Land

Genre

Black Metal