Fett scheint in letzter Zeit zu einem meiner Lieblingswörter zu werden. Aber wie soll man eine Death Metal Scheibe wie "in deep silence" auch sonst bezeichnen? Bevor ich aber näher auf die Musik eingehe, möchte ich noch was zur Geschichte von Collapse 7 schreiben. Immerhin sind Bassist und Sänger Mario Klausner und Gitarrist Werner Freinbichler schon seit 12 Jahren im Musikgeschäft. Aber nicht nur das, sie spielen seit 1992 auch schon zusammen in einer Band, wenn die Anfangs auch noch Scent of Paradise geheissen hat. Sie wurden damals von Manfred Schneider am Schlagzeug unterstützt und waren stark vom Doom/Death beeinflusst. Nach der Veröffentlichung zweier Demos fand sich 1996 ein zweiter Gitarrist (Gerald Huber) der auch heute noch bei Collapse 7 spielt. Leider aber verliess 1998 der Drummer die Band und so musste ohne ihn eine Weile weitergespielt werden. 2001 stiegen jedoch Mario und Werner bei Hollenthon als Live-Musiker ein und lernten da den Stickschwinger Mike Gröger kennen. Nach einigen Unstimmigkeiten bezüglich des Bandnamen einigte man sich auf Collapse 7, worauf dann von März bis Juli 2003 das Album "in deep silence" aufgenommen wurde.

Warum dann noch bis Mai 2004 gwartet wurde mit dem Release der CD, kann ich leider nicht sagen, aber ich tippe mal darauf, dass erst ein Label gefunden werden musste. Aber jetzt dreht sich die Scheibe ja endlich im Player und nach einem kurzen Intro, welches mit atmosphärischen Synth beginnt und dann in Maschinengehämmere übergeht, brechen schon schwere Riffs gepaart mit melodischen Lead Gitarren über den Hörer herein. Der Anfang von "infernal apocalypse" wird dabei eher noch im Mid-Tempo Bereich gehalten. Mit dem Gesang setzt aber eine Knüppelpassage ein, die mit dem aggressiven Gegrowle des Sängers gut einhergeht. Toll finde ich, dass der Sänger nicht wie so viele andere zu beweisen versucht, wie tief er runter kommt und dabei sämtliche Emotionen aussen vor lässt. Solche Sänger gibt es schon viel zu viele.

Die Lieder selbst sind sehr melodiös, eingängig und werden mit technischen Gitarrenriffs stark aufgewertet. Einiges bleibt einem sofort in den Gehirnwindungen hängen, anderes muss man erst mehrmals gehört haben. Aber nicht nur die Gitarristen, sondern auch der Schlagzeuger bringt viel Abwechslung und technische Leckerbissen mit. Dabei wirkt es nie abgehoben erfüllt oder sonst irgendwie unpassend. Sämtliche Geschwindigkeits- und Taktvariationen sind in den Songs vertreten. Vor allem des Gesanges wegen erinnert mancher Song etwas an Totenmond. Mein Favourite ist "Blessed with Pain". Beginnend mit den richtigen Riffs für Bangerfreunde wird hier nicht nur von den Gitarren, sondern auch vom Gesang mal Abwechslung geboten. Inwiefern sich das auswirkt ist schwer zu erklären, klingt aber verdammt geil.

Alles in allem handelt es sich bei der Scheibe von Collapse 7 um einen wirklichen Leckerbissen.

Albuminfo

Punkte

 

4/5

Label

Napalm Records

Veröffentlichung

6/2004

Format

CD

Land

Genre

Death Metal